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Name: Falk Lindemann, 2015

Der Mensch ist der einzige Primat, der keine dichte Ganzkörperbehaarung besitzt. Der Mangel an fossilen Hautabdrücken erschwert es aber Paläoanthropologen herauszufinden, ab wann Hominiden ihre Behaarung verloren haben. Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Körperbehaarung und dem Entwickelten Gehirn des Menschen.

Zum Vergleich: Fell bei verschiedenen Menschenaffen

Behaarung des Flachlandgorillas Behaarung des Orang Utans

Vorteile von Fell:

Einigen unterirdischen Land- und Meerbewohnern nutzt Fell wenig und dadurch verschwand es bei ihnen durch Evolution im Lauf der Jahrtausende. Auch Tiere, die in warmen Gebieten leben, besitzen häufig wenig bis kein Fell, zum Beispiel Elefanten und Nashörner. Schuld daran ist die Überhitzungsgefahr, die durch die Wärme des Fells steigt. Die ursprünglich aus Afrika stammenden hominiden Vorfahren mussten also hohen Temperaturen widerstehen und dennoch agil jagen können.
Dies ermöglicht ihnen das Schwitzen durch eine Vielzahl ekkriner Schweißdrüßen. Diese münden direkt in die Hautoberfläche und produzieren wässrigen Schweiß. Im Gegensatz zu Talgdrüsen und apokrinen Drüsen, die an den Haarwurzeln münden, ist der leichte, wässrige Schweiß eher in der Lage Hitze abzuführen und ermöglicht, in Kombination mit einem unbehaarten Körper, hohe Ausdauer an heißen Tagen.

Durch die Nutzung von Kleidung und Feuer zum Wärmen, verlor die Körperbehaarung zusätzlich an Wert, weshalb sie sich im Laufe der Evolution zurückbildete.

Lionel - Stephan Bibrowsky

Quelle Bild: Punblic Domain by Wikipedia & Lionel

Das Krankheitsbild der Hypertrichose stellt einen Atavismus dar. Betroffene Personen sind außer an den Hand- und Fußballen am ganzen Körper behaart. Das beweist, dass die menschlichen Vorfahren dichtes Fell besaßen.