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Name: Annalena Mihm, 2015

 

Definition Telomere

Als Telomere (gr.: telos-"Ende" ; meros-"Teil") bezeichnet man mehrfach wiederholte, informationsfreie Sequenzen an den Enden der eukaryotischen Chromosomen. Diese Sequenzen sind artspezifisch. Für den Menschen zum Beispiel gilt die Basensequenz TTAGGG, die bis zu mehrere tausendmal wiederholt wird als wesentliche Telomersequenz.

Funktion der Telomere

(1) Telomere tragen zur Stabilisierung der Chromosomen bei. Sie schützen die Chromosomen vor Rekombination und Degradation, wodurch ein Verlust von Basensequenzen auf dem betreffenden Chromosom verhindert wird. Vermutlich geschieht dies mithilfe von Regulationen durch telomerbindende Proteine, wodurch Chromosomenden nicht abgebaut werden können.

(2) Eine weitere bedeutende Rolle tragen Telomere bei der DNA-Replikation. Da der RNA-Primer nach Beendigung der Polymerisation am 5`-Ende der neusynthetisierten Tochtersränge nicht ersetzt werden kann, fällt bei jeder weiteren Replikation eines Chromosoms ein kleiner Teil am Folgestrang weg. Dieser Teil entspricht der Länge eines Primers. Da sich am Ende der eukaryotischen Chromosomen die Telomere befinden, die keine genetische Information enthalten, fehlen nach der Replikation keine Gene. Somit verhindern Telomere den Verlust von genetischer Information bei der Replikation. Allerdings verkürzen sich bei jeder weiteren Replikation die Telomere, sodass sie nach einigen Replikationen verloren gehen können. Obwohl die Länge der Telomere an die mögliche Anzahl der Teilungen der Zelle angepasst ist, kann es nach Verlust der Telomere zur Chromosomenfusion, Umlagerung von Chromosomen oder zum Zelltod kommen. Durch die Aktivierung des Enzyms Telomerase kann ein möglicher Zelltod verhindert werden, indem neue TTAGGG-Sequenzen angehängt werden.