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Name:

Svea H. 2017-01

 

Polygene Vererbung/Polygenie

Definition: Polygenie/ Polygene Vererbung ist ein Begriff der Genetik, welcher die Beteiligung vieler Gene an der Ausprägung eines Merkmals (Phänotyp) bezeichnet.

- Diese besondere Form der Vererbung lässt sich nicht mithilfe der Mendelschen Regeln erklären, denn diese betrachten eindeutig unterscheidbare Merkmale, wie etwa die Samenform der Erbse (diese wird einfach/monogen vererbt).

- Polgygen vererbte Merkmale sind schwer zu untersuchen, da einige/viele Gene dasselbe Merkmal ausmachen, jedes Gen einen kleinen Effekt auf den Phänotyp hat und die Effekte der verschiedenen Gene sich summieren.

- Bei der Polygenie kommt es also zu einer Vermischung der Genwirkung bei der Merkmalsausprägung, sodass kein klarer mendelscher Erbgang nachvollziehbar ist.

-Wenn umgekehrt durch ein einzelnes Gen mehrere Merkmale des Phänotyps bestimmt spricht man von Polyphänie. 

 

Man unterscheidet zwei Arten der polygenen Vererbung:

1. Komplementäre Polygenie

- Die involvierten Gene bestimmen jeweils ein Teilmerkmal und ergänzen sich am Ende in ihrer Wirkung, sie hängen also voneinander ab (jeweils 2).

- Bei einem fehlenden Genpaar wird das Gesamtmerkmal somit nicht ausgeprägt.


Beispiele:

- Blutgerinnungsfaktoren

- Ausprägung des Kammes bei Hühnern

 

2. Additive Polygenie

- Unterschiedliche Gene wirken bei der Ausbildung eines Merkmales zusammen und addieren sich in ihrer Wirkung.

- Bei einem fehlenden verstärkten Gen wird das Merkmal trotzdem ausgeprägt, jedoch schwächer.

- Die Gene können auf verschieden Chromosomen liegen und werden aus diesem Grund unabhängig voneinander vererbt (keine Kopplung).

- Kennzeichnende Merkmale: Abgestufte Unterschiede und fließende Übergänge im Phänotyp (= quantitative Merkmale).


Beispiele:

- Größe, Wuchshöhe

- Körnerfarbe von Weizen

- Färbungsintensität der Hautfarbe

Polygene Vererbung - nach Mendel

 

Polygene Vererbung - statistische Normalverteilung