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Rechtliche Rahmenbedingung der Medien

-> Art. 19 GG: Allgm. Erkl. d. Menschenrechte
-> Art. 5 GG (2) + (3) schränken ein!

Funktion der Medien

1) Informationsfunktion: -> umfassende und wahrheitsgetreue Informationen aber gleichzeitig „gefilterte“ wegen subjektiver Wahrnehmung/Auswahl
=> Bedeutung von „ Infotainment“ (Vermittlung von Nachrichten und Bildungsinhalten durch eine aufgelockerte Stimmung und unterhaltsame Präsentation)

2) Meinungsbildungsfunktion: -> meinungsorientierte Artikel und Sendung machen Bürgern komplizierte pol. Prozesse verständlich

3) Artikulationsfunktion: -> Sprachrohr zwischen Bevölkerung und Parteien:
Stimmungen und Interessen an pol. Entscheidungsträgern herantragen + Regierungshandeln vermitteln und Kommentieren
(DOPPELROLLE: Vermittler + Akteur pol. Prozesses)

4) Themensetzungsfunktion: -> „Agenda – Setting“

5) Kritik- und Kontrollfunktion: -> Kritik am Handeln der pol. Entscheidungsträger, öffentl. Gehör für Opposition
zu schaffen oder anderen Interessengruppen (-> deshalb oft als „vierte Gewalt“/“watchdogs“)

 

Wirklichkeit und Realität der Medien

Arten des Einflusses von Medien

1) Wissensvermittlung -> Faktenwissen (Aktuelles)- Hintergrundwissen über das pol. System (langfristig)
2) Framing -> „Einrahmung“ = spezifischer Fokus auf pol. Themen
3) Persvasion -> „Überzeugung“ = Einstellungsänderung bei Streitfragen/Politiker -> Parteienpräferenz
4) Handlungsimpulse -> Partizipation in konkr. Situation, ob man spendet, beitritt, boykottiert …

 

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Medienmodelle

Mediokratie – Modell

 

 

Bevölkerung will unterhalten werden
Schwierig für Medien: zwischen Markt und Kontrolle


Biotop – Modell

 

 

Politainment

- Emotionalisierung, Personalisierung (pol. Botschaften werden durch bestimmte Personen repräsentiert), Moralisierung
- Mensch, Geschichten, Aufmerksamkeit (statt Werte, Ideen, Ergebnisse)
- boulevardeske Politikrepräsentation -> Hysterie, Voyeurismus statt solider Berichterstattung
- smarte Politiker, am Image, Umfragen orientiert/ statt Typen
- Belangloses + Belangvolles, Tiefsinn und Unsinn vermischen sich zu medialem Reizüberflutungsteppich
- ABER Matthew Braun: Unterhaltung vermittelt politisches nebenbei
- Zuspitzung schafft Gesprächs- und Diskussionsanlässe

Internetbasierte (neue) Medien

- Vielzahl von Informationen (über – Informationen?) -> Pull – statt Push Situation (Infos suchen statt angeboten)
- Leichtigkeit des Informationsaustausches (Text, Bild, Ton)
- Geschwindigkeit des Informationsaustausches (ständig Neues)
- Schwierigkeit der Verifizierung von Informationen nach journalistischen Methoden
- Schwierigkeit bei zeitlicher/örtlicher Zuordnung von Ereignissen/Infos
- Licht und Schatten von Anonymität
- virale Verbreitung von Informationen (vgl. soz. Netzwerke)
- digitale Zwangsklüfte und Fragmentierung -> Zersplitterung in Teilpublika -> geringere Vermittlungsleistung der Medien

 

Artenentwicklung der Medien

- Anzahl der verkauften Tageszeitungen heftig abgenommen = Kundenzeitungen haben Aufschwung erlebt
- viele Menschen bedienen sich stark dem Internet -> wenige print – Mediennutzung mehr
- Fernsehen -> Tagesthemen als wichtiges Angebot für die eigene pol. Meinungsbildung, da kurz, prägnant und verständlich)

Pessimistische Sicht auf Medieneinflüsse

- auf den Bürger wirkt: -> Überlastung durch Informationsüberfluss
-> „Mainstreaming“ pol. Überzeugungen
-> Personalisierung des Wahlverhaltens
-> Entpolitisierung und Förderung von pol. Apathie
- auf pol. System wirkt: -> Entscheidung und Personalisierung der Wahlkommunikation
-> Entauthentisierung pol. Kommunikation
-> Anpassung an die Medienlogik
-> Mediendependenz => Wissenskluft in der Gesellschaft

Kritik an den Medien

- Konformitätsdruck: Homogenität in Redaktionen; decken nicht das „komplette Meinungsspektrum ab“
- wenige Frauen in Führungspositionen -> kaum Behinderte/ Migrationshintergrund
- Fehler nicht wie erwartet behandelt: aus Irrtum wird Lüge => wirtschaftlicher Druck, denn Facebook/Google nehmen Konsumenten auf
- „Medieneliten“ können Bevölkerung nur schwer repräsentieren
- mediale Mäßigung wird leicht zur „Schönfärberei“
- Publikum will Entscheidung über das, was gesendet wird, treffen => Internet