Name: Julian Vey
Organspende findet in Europa nach den Richtlinien des Translationsgesetzes statt. Nachdem die Blutgruppe und der Gewebetyp des Empfängers bestimmt sind, wird dieser auf die Warteliste einer anerkannten Organisation gesetzt. Eurotranslant Foundation, eine dieser Organisationen, sind nun mit der Vermittlung von Organen in ihrem EInflussgebiet per Gesetz verpflichtet.
Die Wahl des besten Empfängers wird durch bestimmte Kriterien ermittelt, welche für Deutschland von der Bundesärztekammer festgelegt wurden. Anhand eines Punktesystems wurde auch eine Gewichtung der Kriterien festgelegt:
1) Das erste und wichtigste Kriterium ist die Übereinstimmung der HLA-Gene, die eine tragende Funktion im Immunsystem besitzen. Nur wenn mindestens 50% von diesen Übereinstimmen kann ein langfristiger Erfolg der Transplantation stattfinden, da so die Chance auf eine Abstoßung verringert wird. (max. 400 Pkt., 40% Gewichtung)
2) Auch die Wartezeit spielt eine Rolle, so beginnt diese auf eine Niere ab dem ersten Dialyse-Tag. (50 Pkt. pro Jahr, 30% Gewichtung)
3) Die Transport- und Spenderzeit ist auch in der Bewertung mit eingerechnet, da diese möglichst kurz gehalten werden soll. (max. 200 Pkt., 20% Gewichtung)
4) Da nicht alle Gewebemerkmale gleich häufig in der Bevölkerung auftreten, ist auch die Wahrscheinlichkeit von Interesse, dass einem Patienten ein nahezu perfekt übereinstimmendes Organ angeboten wird. (max. 100 Pkt., 10% Gewichtung)
5) Die Import-/Exportbilanz zwischen den Nationen im Eurotransplant-Raum ist mit maximal 200 Pkt.auch ein wesentlicher Faktor um ein Organ zu bekommen.
6) Wenn das Warten auf eine Niere das Leben bedrohen könnte, so bekommt man 300 extra Punkte, um schneller an ein Organ zu gelangen.
Am Ende entscheidet die erreichte Punktzahl, wer ein Organ bekommt. Nachdem das Ergebnis festliegt ist, informiert Eurotransplant ein Transplantationzentrum, welches jedoch keinen Einfluss mehr bei der Wahl des Empfängers hat.