Name: Merle Hohenberger, 2024-01

Ein Herzinfarkt (medizinisch Myokardinfarkt) beschreibt eine akute Blutunterversorgung des Herzens, welche als direkte Folge den Zelltod der Herzmuskelzellen hat. Der Myokardinfarkt wird in verschiedene Subtypen eingeteilt, aufgrund der Tiefe und Komplexität des Themas bezieht sich der folgende Artikel ausschließlich um den akuten bzw. postakuten Herzinfarkt, welcher durch den Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße zustande kommt.

Ursache

Die Ursache des akuten Herzinfarktes ist der totale Verschluss von mindestens einem sogenannten Herzkranzgefäß. Wie jede Bewegung unseres Körpers wird auch die schlagende Bewegung des Herzens durch einen Muskel erzeugt. Damit die Muskelkontraktion-/entspannung regelrecht und konsequent erfolgen kann, benötigen Muskel eine durchgehende Sauerstoff und Nährstoffversorgung, welche durch unser Blut gewährleistet wird.

Kommt es zu einer Unterbrechung dieser Versorgung führt dies rasch zu einem Zelltod der Muskelzellen, was besonders im Falle des Herzens fatal ist, da unser Herz für den kleinen (Lungen-) sowie den großen (Systematischen-) Blutkreislauf verantwortlich ist. Somit führt das Versagen des Herzmuskels innerhalb kürzester Zeit zum Tod.

Grund für den Verschluss eines Blutgefäßes, im Falle des Herzens ein sogenanntes Herzkranzgefäß , ist in den meisten Fällen ein Thrombus. Ein Thrombus ist eine Ansammlung bzw. Verklumpung einiger Zellen im Blut, welche beim Passieren einer Engstelle zu einer Verstopfung des Gefäßes führen können. Da die Herzkranzgefäße teilweise sehr klein im Durchmesser sind im Vergleich zu den großen Arterien und Venen und sich im Herzen sowohl venöses, als auch arterielles Blut befindet, sind sie besonders anfällig für ,,Verstopfungen'' durch Thromben.

Je höher die Verstopfung des Herzkranzgefäßes vorliegt, beziehungsweise je mehr Herzkranzgefäße verstopft sind, desto schlimmer ist der Herzinfarkt und desto weniger Zeit besteht, um den Patienten zu retten.

Diagnostik

Diagnostiziert wird der akute Herzinfarkt mittels verschiedener Faktoren:

  • Zum einen die passende klinische Symptomatik, welche hauptsächlich aus einem typischen Brustschmerz, der sogenannten Angina Pectoris, Kaltschweißigkeit, Atemnot bis hin zum Bewusstseinsverlust, sowie Schmerzen, die in den Kiefer und in den linken Arm ausstrahlen, besteht. Bestätigt werden kann die Diagnose durch ein EKG (Elektrokardiogramm), welches die elektrische Aktivitäten der Herzmuskelfasern misst und somit registriert, wenn durch den Zelltod der Muskelzellen sich die elektrischen Aktivitäten verändern.
  • Zusätzlich dazu ist in vielen Fällen der Blutwert des Troponins erhöht, da dieses vermehrt in die Blutbahn freigesetzt wird bei akutem Zelluntergang von Myokardzellen (Herzmuskelzellen).

Therapie

Achtung: der akute Myokardinfarkt ist in jedem Fall eine absolute Notfallindikation und akut lebensbedrohlich. Schnelles und richtiges Handeln ist somit von oberster Priorität, um das Leben des Patienten zu retten.

Im Wesentlichen besteht die Eingangstherapie aus einer sogenannten Fibrinolyse, welche versucht durch die Gabe von Medikamenten das Blutgerinnsel aufzulösen, sodass die Blutversorgung des Herzens schnell wie möglich wieder hergestellt wird. Diese sollte innerhalb von maximal 120min nach der Diagnose des Herzinfarktes erfolgen. In manchen Fällen ist die Gabe solcher Medikamente allerdings nicht möglich, da die Patienten an Vorerkrankungen leiden und die Gabe weiterer blutverdünnender Medikamente das Risiko auf Blutungen so stark erhöhen, dass es zu risikoreich wäre. In diesem Falle muss man operativ eine sogenannte Bypass-Operation durchführen. In dieser Bypass-Operation wird eine ,,Umleitung'' des Blutflusses um die verstopfte Stelle herum durchgeführt, entweder durch ein künstliches Gefäß, oder durch einen Teil einer körpereigenen Vene (meistens V. Saphena magna).

Zusammenfassung

Der Myokardinfarkt ist eine oftmals akute, lebensbedrohliche Blutunterversorgung des Herzmuskels, welche innerhalb der ersten 120min nach der Diagnosestellung aufgehoben werden muss. Als Basis des Infarktes tritt oftmals eine Unterbrechung des Blutflusses aufgrund eines Thrombus bzw. mehrerer Thromben auf, welche im ersten Schritt konservativ mittels Fibrinolyse und im Falle von Kontraindikationen oder Versagen der Therapie mittels operativer Bypass-OP aufgelöst wird.

 

 

Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Ihre personenbezogenen Daten/ Cookies werden zur Personalisierung von Anzeigen verwendet. Einige Cookies sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten.