Leonard Müller, 2024-01

 

Bei einem Hirnschlag handelt es sich um eine plötzlich (schlagartig) auftretende Störung der Hirnfunktion, welche zu 80% durch eine Verminderung der Hirndurchblutung (Ischämie) oder zu 20% durch eine Hirnblutung (Hämorrhagie) verursacht wird. Dabei werden bestimmte Hirnareale des Gehirns nicht mehr ausreichend durchblutet, wodurch die Nervenzellen zu wenig Sauerstoff erhalten, geschädigt werden und sogar nach weniger Zeit absterben können. 

Ischämie

Die Ischämie ist die Folge einer Verstopfung eines hirnversorgenden Gefäßes, wobei ein Blutgerinnsel von der Hauptschlagader, einer Halsschlagader oder dem Herzen bis ins Gehirn mitströmt oder sich an der Gefäßwand bildet.
Meist sind die Gefäßwände bereits vorgeschädigt, verhärtet und durch Ablagerungen verengt. Ein Hirninfarkt kann auf unterschiedlichen Weisen hervortreten.
Eine Arterie wird durch einen Blutpfropf (Thrombus) verschlossen, der sich zum Beispiel im Herzen oder in den großen hirnversorgenden Gefäßen wie der Halsschlagader, gebildet hat. Der Blutpfropf kann sich lösen und mit dem Blutstrom in die Hirngefäße verschleppt werden, dies nennt man auch Thromboembolie.
Zudem führt eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) direkt an den Hirngefäßen oder den hirnversorgenden Halsgefäßen zu Einengungen oder Verschlüssen. Dies hat zur Folge, dass größere Hirnareale nicht mehr ausreichend durchblutet werden. 

Hämorrhagie

Von einer Hämorrhagie ist dann die Rede, sobald ein Gefäß im Gehirn platzt und somit Blut aus den Gefäßen strömt. Je nachdem, wo eine Blutung auftritt, kann sie harmlos oder gefährlich sein.
Bei einer Blutung im Hirn, der sogenannten Interzerebralblutung, tritt Blut unter hohem Druck aus geplatzten, meist durch eine Arterienverkalkung vorgeschädigten, Gefäßen in das umliegende Hirngewebe ein. Ursache ist meist ein Bluthochdruck und der plötzliche Riss eines Blutgefäßes.
Bei Subarachnoidalblutungen handelt es sich um eine Blutung im Zwischenraum von Gehirn und weicher Hirnhaut (Arachnoidea). Dieser Zwischenraum ist normalerweise mit Hirnwasser gefüllt, worin das Gehirn schwimmend eingebettet und geschützt ist.

Anzeichen (Symptome)

Je nachdem, welche Gehirnregion betroffen ist, können verschiedene Symptome auftreten:
* plötzliches Gefühl von Schwäche
* Lähmung oder Taubheit auf einer Körperseite
* Sehstörungen wie Doppelbilder oder Sehverlust auf einem Auge
* Störungen beim Sprechen oder des Sprachverständnisses
* plötzlicher Schwindel mit Gangunsicherheit
* starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen

Untersuchungen

Bei einem Hirnschlag/ Schlaganfall ist die Ursache oft nicht klar, weshalb verschiedene diagnostische Untersuchungen routinemäßig vorgenommen werden, um den auslösenden Faktor zu bestimmen. Zuerst wird der Patient bei Verdacht auf einen Schlaganfall auf eine Schlaganfallspezialstation überliefert. Dort durchläuft man sechs Untersuchungen.
Die neurologische Untersuchung beinhaltet kein Einsatz von Geräten sondern beruht nur auf der körperlichen Untersuchung der Funktionen des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven. Wohingegen die Computertomographie (CT), mithilfe von Röntgenstrahlen, Schnittbilder des Körpers anfertigt und somit eine Darstellung der Blutgefäße gibt.

Dabei zeigt sich, ob und wann eine Blutung oder ein Blutmangel im Gehirn vorgelegen hat. Darüberhinaus wird auch eine Kernspintomographie (MRT) durchgeführt, welche das gleiche Ziel verfolgt, jedoch mit Magnetfeldern und Radiowellen arbeitet. Anschließend werden noch Ultraschalldiagnostik, Herz- und Blutuntersuchungen gemacht, um unteranderem Blutzucker, Leberwerte und Blutgerinnung zu bestimmen. 

Behandlung

Aufgrund der verschiedenen Auslöser sind auch unterschiedliche Behandlungen nötig. Dabei hängt es vor allem davon ab, ob der Hirnschlag durch ein Gerinnsel oder eine Hirnblutung ausgelöst wurde. Behandlungsschritte müssen so schnell wie möglich eingeleitet werden, um das Ausmaß der Schäden gering zu halten.
Im Rahmen der ärztlichen Akutbehandlung werden besonders die Atmung, Vitalfunktion, Herzfrequenz und Körpertemperatur überwacht.
Bei einem ischämischen Schlaganfall wird die Lyse-Therapie (Thrombolyse) angewandt, wobei der Gefäßverschluss durch gerinnselauflösende Medikamente (Thrombolytika), welche über eine Infusion verabreicht werden, behoben wird.
Darüberhinaus ist auch eine mechanische Beseitigung des Blutgerinnsels möglich.
Ärzte schieben unter Röntgenkontrolle einen dünnen Katheter über eine Arterie in der Leiste bis zum Gerinnsel im Gehirn vor und entfernen das Gerinnsel mit feinen Instrumenten. Diesen Vorgang nennt man Thrombektomie. Beide Vorgänge kann man miteinander verbinden um eine höhere Genauigkeit zu erhalten.
Ein hämorrhagischer Anfall kann, sobald es sich um eine kleinere Blutung handelt, auch mit Vermeidung von Aktivitäten behandelt werden, um den Druck im Kopf gering zu halten. Bei ausgedehnteren Hirnblutungen bedürft es jedoch einer Operation, wobei die Schädeldecke geöffnet wird, um die Betroffene stelle zu säubern und zu verschließen.

Rehabilitation

Nach einem Ereignis dieser Art ist es für Betroffene besonders wichtig, die generellen Folgen zu mindern sowie ihre Bewegungsfähigkeit, Muskelkraft, Sprache und ihre Selbstständigkeit wiederzuerlangen. Wichtig ist auch, das emotionale und körperliche Gleichgewicht wiederzufinden. Im Zentrum steht die Rückkehr zum Alltag. Bei den verschiedenen zuvor genannten Einschränkungen sind unterschiedliche Therapien nötig, wie die Ergotherapie gegen die motorischen Störungen oder die Logopädie gegen Sprachstörungen.

 

 

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Sniezhana Mescherjakov, 2024-01

Schlaganfall II

Ein Schlaganfall ist eine plötzliche/akute Störung des Blutflusses im Gehirn, die zu einer Schädigung des Gehirngewebes führen kann. Dieser wird auch als Apoplex oder Hirnschlag bezeichnet. Ein solcher medizinischer Notfall kann schwerwiegende Konsequenzen für die Betroffenen haben und erfordert dringliche medizinische Aufmerksamkeit.

Man unterscheidet zwischen zwei Hauptarten von Schlaganfällen: der ischämische und der hämorrhagische Schlaganfall. 

Hämorrhagischer Schlaganfall 

Der hämorrhagische Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt oder reißt. Diese Blutung kann zu einer Ansammlung von Blut im umliegenden Gewebe führen. Eine solche Blutung führt zu einem Druckanstieg im Gehirn, wodurch neurologische Beeinträchtigungen (zum Beispiel Störung im Nervensystem) entstehen können. Beim hämorrhagischen Schlaganfall unterscheidet man zwischen zwei Hauptarten: die intrazerebrale (lat.: intra- innerhalb) Blutung ist ein Riss eines Blutgefäßes innerhalb des Gehirns. Eine Subarachnoidalblutung, ist eine Blutung in dem flüssigkeitsgefüllten Raum (um das Gehirn herum). Trotzdem sind beide Formen gefährlich und sollten beim Arzt behandelt werden. 

Ischämischer Schlaganfall 

Mit dem ischämischen Schlaganfall (häufigste Form des Schlaganfalls) meint man eine Unterbrechung des Blutflusses in bestimmten Bereichen des Gehirns. Dieser Schlaganfall tritt also auf, wenn ein Blutgefäß blockiert wird, sodass das Blut nicht zum Gehirn transportiert werden kann. Ein Blutgefäß kann blockiert werden, wenn ein Blutpfropf, auch Thrombus genannt, von großen Halsschlagadern oder dem Herzen zum Gehirn geschwemmt wird. Auch kann eine Ursache, eine Engstelle der Hirnarterie sein. Egal ob die Ursache ein Thrombus oder eine Engstelle ist, durch die sogenannte ,,Blockade" entsteht ein Sauerstoffmangel im betroffenen Hirnareal. Durch diesen Verschluss können Funktionen, wie die Bewegung oder die Sprache nicht mehr richtig funktionieren. Sollte dieser Verschluss länger andauern, so werden die Zellen geschädigt und es entsteht ein Hirninfarkt. 

Risikofaktoren

Einer der wichtigsten Risikofaktoren für den Schlaganfall ist das Rauchen von Zigaretten. Beim Rauchen hat das Nikotin eine bestimmte Wirkung auf den Kreislauf, wodurch der Puls steigt und es somit zu einer Verengung der Blutgefäße kommt. Gefäße können also ,,verkalken", wodurch sich das Risiko von einem Schlaganfall erhöht. Auch ein Übergewicht kann zu einem Schlaganfall führen. Ein Übergewicht steigert auch ein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck etc. Bei der Stoffwechselerkrankung ,,Diabetes mellitus" handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung. Hierbei sind die Zuckerwerte im Blut erhöht. Dieser Zucker ,,greift" im Blut die Gefäßwände an und es kann Arteriosklerose/Arterienverkalkung entstehen. 

Symptome 

Es gibt viele verschiedene Symptome, die auf einen Schlaganfall hinweisen können. Zum einen können Sprachstörungen, Sehstörungen, Lähmung, Schwindel etc. entstehen. Beim Verdacht an einen Schlaganfall gibt es einen FAST-Test, mit dem überprüft werden kann, ob die Möglichkeit besteht einen Schlaganfall erlitten zu haben. F(Face) A(Arms) S(Speech) T(Time): Hierbei versucht man die gegebenen Körperteile zu bewegen und zu erkennen, ob diese ,,normal" funktionieren. Es wurden extra Apps für den FAST-Test programmiert.

Diagnose 

Sollte der Patient nach dem Schlaganfall ansprechbar sein, können Ärzte klinisch-neurologische Untersuchungen durchführen. Hierbei werden die Funktionen des Körpers (Gehirn, Muskeln, Nerven), die Sinnesempfindung und die Motorik geprüft. Dies geschieht ohne technische Hilfsmittel. Sollten die Befürchtungen stimmen, so werden diagnostische Verfahren durchgeführt: CT (Computertomografie) und MRT (Magnetresonanztomografie). Diese technologischen Hilfsmittel geben den Ärzten die Möglichkeit in den Kopf oder den Körper des Patienten zu schauen. Dadurch kann man eine genaue Ursache und Diagnose feststellen, was das Behandeln des Schlaganfalles erleichtert. Chirurgische Eingriffe, intensive medizinische Überwachungen oder die Einnahme von Medikamenten sind nach einem Schlaganfall möglich. 

 

Schlaganfälle sind neurologische Erkrankungen, die ernsthafte Folgen für die Funktionen im Körper haben können. Solche medizinischen Notfällen sollten schnell behandelt werden, sodass es keine weiteren negativen Auswirkungen auf den Körper gibt. Daher ist es wichtig, die Anzeichen zu erkennen und ärztliche Hilfe aufzusuchen. 

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