Name: David Mehler, 2013

Allgemeines zum Thema Blut

Der Körper eines normalen Menschen enthält zwischen 5l und 6l Blut. Von diesen 5-6l Blut kann ein Mensch ungefähr einen Liter verlieren, bis es lebensgefährlich für ihn wird. Deshalb werden bei Blutspenden auch nie mehr als 500ml Blut entnommen. Das Blut ist deshalb so wichtig für den Körper, da es wichtige Stoffe wie z.B. Sauerstoff zu den Zellen transportiert und einen Teil des Immunsystems des Körpers ausmacht. Blut lässt sich unterteilen in zwei zelluläre Bestandteile. Diese sind zum einen das Blutplasma, welches ca. 55% des Blutes darstellt und zum anderen das Blutserum, welches ca. 45% des Blutes ausmacht. Blut ist auch in verschiedene Blutgruppen zu unterteilen (A, AB, B und 0).

  • Im Blut sind ca. 3g Eisenionen enthalten. Das entspricht einem größerem Nagel.
  • Adlige sollen angeblich "blaues Blut" haben. Das ist natürlich nicht wahr! Dieses Vorurteil entstand, weil Adlige im Mittelalter nicht im Freien gearbeitet haben und so blasse Haut hatten, durch die man die bläulich scheineden Adern besser sah.
  • Vom Herzen ausgehend kann Blut eine Geschwindigkeit im menschlichen Körper von bis zu 6m pro Sekunde haben!
  • Blut besitzt einen Säurepuffer. Das bedeutet, dass es bei Zugabe von geringen Mengen nicht selbst deutlich saurer wird.
  • Bei Blutuntersuchungen wird nicht nur das Blutbild (alle Zellen im Blut) untersucht, sondern auch die darin gelösten Inhaltsstoffe wie Nikotin, Alkohol, Zucker usw.
    Auch kann der Körper selbst verschiedene Stoffe zufügen. Wird zum Beispiel das c-reaktive Protein gefunden, sind vermutlich Entzündungen im Körper zu finden.
    Der Stoff Cholesterin kann unter Umständen auch Arterienverkalkung auslösen.
    insgesamt können über 2000 Stoffe im Blut nachgewiesen und untersucht werden.
  • Beim Blutdruckmessungen werden zwei Drücke gemessen. Dazu wird mit einer aufblasbaren Manschette an einer Stelle, z.B. dem Oberarm der Blutfluss unterbrochen. Der systolische Druck ist nun der, der gerade ausreicht, den Druck (ausgelöst durch die Herzbewegungen) den Gegendruck einer anliegenden Manschette zu überwinden. Ein guter Wert ist hierbei 120.
    Der diastolische Druck wird gemessen, wenn die Manschette keinen Druck mehr auswirkt und das Blut ganz frei zirkulieren kann. Ein guter Wert hierbei ist 80.
    => Guter Blutdruck 120/80

 

Allgemeine Aufgaben des Bluts:

  • Transport von Nährstoffen, Sauerstoff und Wasser
  • Abtransport von Kohlenstoffdioxid
  • Wunderverschluss, Wärmetransport
  • Abwehr von Krankheitserregern

Blutserum und Blutplasma

Das Blutserum und das Blutplasma sind die zellulären Bestandteile des Blutes. Das Blutserum besteht zu 91% aus Wasser und zu 7% aus Proteinen, es ist daher auch durchsichtig. Man es erhält beim Zentrifugieren des Blutes, dort setzt es sich über dem aus Erythrocyten bestehenden sogenannten Blutkuchen ab. Das Blutplasma hingegen besteht aus verschiedenen Ionen (ca. 8%) sowie Stoffen zum Wundverschluss oder der Immunabwehr (zum Beispiel Leucozyten, Lymphocyten oder Thrombocyten).

Blutproben, rechts frisch entnommen, links mit EDTA (Gerinnungshemmer) behandelt.

Quelle: jHeuser und LennertB; http://commons.wikipedia.org/wiki/file:Blut-EDTA.jpg ; Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

 

Auf- und Abbau der Blutzellen

Alle Zellen des Blutes werden im Knochenmark gebildet. Die Zellen entstehen aus auf verschiedenen Zelllinien festgelegten pluripotenten Stammzellen. Dieser Vorgang wird als Hämatopoese bezeichnet. Er wird durch in der Niere produzierte Hormone gefördert. So wird die Entwicklung eines Erythrocyten als Erythrophoese bezeichnet, das dazugehörige Hormon Erythropoietin.

http://commons.wikipedia.org/wiki/File:Red_White_Blood_cells.jpg; Electron Microscopy Facility at The National Cancer Institute at Frederick (NCI-Frederick); Public domain


Bestandteile des Blutes

Erythrozyten:

  • Umgangssprachlich: Rote Blutkörperchen
  • Werden 100-120 Tage alt
  • Aufgabe: Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidtransport

 

Leukozyten:

  • Umgangssprachlich: Weiße Blutkörperchen
  • Werden 1 Tag bis mehrere Jahre alt
  • Aufgabe: Abwehr von Krankheitserregern


Thrombozyten:

  • Umgangssprachlich: Blutplättchen
  • Werden 8-14 Tage alt
  • Aufgabe: Blutgerinnung und Wundverschluss

 

Funktionen des Blutes

Transportfunktion

Das Blut transportiert in erster Linie Nährstoffe oder Sauerstoff in die Zellen. Es ist aber auch für den Abtransport von Stoffwechselendprodukten wie Kohlenstoffdioxid zuständig.

 

Abwehrfunktion

Das Blut enthält Phagozyten (Fresszellen) und Antigene zur Bekämpfung von Krankheitserregern. Außerdem ist das Blut auch zur Wundheilung (Blutgerinnung und Fibrinolyse) zuständig und es macht auch einen Teil des Immunsystems des Körpers aus.

 

Atmung

Wie oben bereits erwähnt ist das Blut für den Transport von Sauerstoff zuständig. Durch die Atmung gelangt der in der Luft enthaltene Sauerstoff durch die Luftröhre in die Lunge bis zu den Lungenbläschen. Durch deren dünne Membran gelangt der Sauerstoff ins Blut und wird von dort vom Blut zu den Zellen transportiert. Ist der Sauerstoff dort verbraucht wird das entstandene Kohlenstoffdioxid von den Zellen vom Blut wieder zurück zur Lunge transportiert und ausgeatmet.



Bestandteile des Bluts

Flüssig (55%) Blutplasma

Fest (45%) Blutzellen

Blutserum

Erythrozyten

Fibrinogen

Leukozyten

 

Thrombozyten

 

Blutgruppen und deren Unterscheidung

  • Es gibt drei verschiedene Eiweißmerkmale auf Blutzellen. Sie befinden sich v.a. als Oberflächeneiweiße auf den roten Blutkörperchen. Diese heißen (leider) nicht a,b,c, sondern aus historischen Gründen: A, B, Rhesus
  • Daraus ergeben sich insgesamt 8 verschiedene Blutgruppen: A-;B-;AB-;0- (Minus bedeutet "Rhesus negativ", also ohne "Rhesus-Faktor") sowie A+;B+;AB+;0+ (Rhesus positiv).
  • Unterscheiden sich durch die im Blut enthaltenen Antikörper und Antigene
  • Blut verklumpt bei keiner Übereinstimmung der Blutgruppen
  • Einzelne Gruppe nochmals durch Rhesusfaktor unterteilt -> diesen besitzt man (rh+) oder nicht (rh-)
  • Perfluorcarbon ist ein Ersatzstoff, der unter Umständen als Ersatzstoff bei Mangel an Spenderblut verwendet werden kann.
Blutgruppe Antigen

Antikörper

A A B
B B A

AB

Universalempfänger

A und B kein

0

Universalspender

keine Antigene A und B

 

 



Parasiten, welche auf Blut spezialisiert sind

- Stechmücken: die Weibchen brauchen drei Blutmahlzeiten pro Leben, die letzten beiden können beim Menschen sein

- Flöhe: beißen Menschen mehrfach

 

Blutkrankheiten:

Leukämie, 1845 beschrieben. Ein Merkmal ist, dass die Leukocytenzahl stark erhöht ist. Die Leukozyten sind aber dabei oft defekt. Das Immunsystem ist oft geschwächt. Ursache ist oft ein Gendefekt an den Chromosomen.
Therapie: z.B. Chemotherapie und anschließend Knochenmarkstransplantation.

 

Die Blut-Hirnschranke

Barriere aus nur einer Zellschicht, welche verhindert, dass Gifte aus dem Blut an das Gehirn kommen. Nur kleine und fettlösliche Stoffe können diese Schicht durchdringen. Glucose und Nikotin können sie durchdringen. Die meisten Stoffe werden sofort wieder aus der Membran ausgeschleust.
Mediziner würden sie gerne durchdringen, so dass Medikamente, z.B. gegen Gehirntumore, wirkungsvoll wären und dort wirken könnten, wo sie gebraucht werden.