Name: Konrad Jobst, 2017-01

Reproduktionsmedizin

Für was gibt es die Reproduktionsmedizin?

Wenn ein Paar ungewollt kinderlos bleibt, dann kann ein Reproduktions-Mediziner diesen Paaren trotz ihrer Sterilität weiter helfen. Man spricht von einer Sterilität, wenn einer oder beide Partner aufgrund einer Störung nicht in der Lage sind ein Kind zubekommen. Die Reproduktionsmedizin beschäftigt sich mit den Ursachen dieser Erkrankungen und kann Paaren mit einer solchen Störung mit der Hilfe von besonderen Techniken zum Kinderglück verhelfen.

Was sind die Ursachen, weswegen viele Paare kinderlos bleiben?

Die Ursachen liegen zu 30% bei Männern, zu 30% bei Frauen, zu 30% bei beiden Partnern und zu 10 % handelt es sich um eine Störung idiophatischer Natur. Bei Männern kann beispielsweise die sogenannte Spermatogenese (eine sehr geringe Beweglichkeit der Spermien) für eine Sterilität verantwortlich sein. Bei Frauen kann eine Störung in der Ovulation (das Verschließen des Eileiters) die Ursache für eine Sterilität sein.

 

Welche Techniken verwenden die Reproduktionsmediziner?

Damit auch sterile Paare Kinder bekommen können, können von Reproduktionsmedizinern vier verschiedene Techniken angewandt werden:

Insemination der männlichen Spermien:

Bei der Insemination werden die Spermien aus einem Ejakulat medizinisch aufbereitet und zum Zeitpunkt des Eisprungs direkt in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt. Man spricht von einer homologen Insemination, wenn die Spermien bei diesem Vorgang vom eigenen Partner der Frau stammen. Das Gegenteil der homologen Insemination ist die heterologe Insemination, diese wird angewandt, wenn der Mann nicht in der Lage ist eigene Spermien zu produzieren- In diesem Fall wird bei der heterologen Insemination auf eine Samenspende zurückgegriffen.

In vitro-Fertilisation (IVF):

Die In vitro-Fertilisation wird oft bei Frauen angewandt, deren Eileiter nicht durchgängig sind- Die Eizelle wird entnommen und im Reagenzglas befruchtet. Die Eizellen werden kurz vor dem Eisprung mit Hilfe einer dünnen Nadel aus dem Eierstock entnommen. Die Spermien und die Eizelle werden für etwa 20 Stunden in einen 37 Grad Celsius warmen Brutkasten gegeben, wo es dann zu einer Befruchtung der Eizelle kommt. Nach etwa 48 Stunden werden, die sich im 8-Zell-Stadium befindlichen Embryonen, mit Hilfe eines Katheters in die Gebärmutter der Frau übertragen.

Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI):

Bei der intracytoplasmatischen Spermieninjektion wird ein Spermium direkt in eine Eizelle injiziert und sie bildet damit eine Alternative zur IVF. Spermien können für diesen Vorgang auch direkt aus dem Nebenhoden entnommen werden.

Präimplantationsdiagnostik (PID):

Bei der Präimplantationsdiagnostik werden die Embryonen genetisch untersucht, noch bevor sie in den Mutterleib übertragen werden. Bei diesem Vorgang werden einem Embryo 1-2 Zellen entnommen und diese werden dann auf Erbkrankheiten untersucht. Gesunde Embryonen können nach wenigen Stunden in den Uterus der Frau eingepflanzt werden, Embryonen mit einem Gendefekt können getötet werden.

Die rechtlichen Grundlagen der PID:

Bis 1991 war es verboten an menschlichen Embryonen zu experimentieren. Dieses Gesetz wurde 2010 vom Bundesgerichthof gekippt, da das Gericht die Auffassung hatte, dass die PID nicht gegen das Embryonenschutzgesetz verstoße.

 

Forschungen:

  • Morphologische Analyse präselektionierter Spermatozoen mittels hochvergrößernder Mikroskopie zur Optimierung der Intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI).
  • Entwicklung eines nichtinvasiven Schnelltestes zur Beurteilung des Entwicklungspotentials humaner Oozyten bei der In-vitro-Fertilisation.
  • Entwicklung einer Labormethode zum Nachweis von Glycodelin auf der Spermatozoen-Membran als mögliche Ursache für eine Sterilität des Mannes.

 

 

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