Name: Svenja Drexler, Kinga Plocienniczak & Anastasiya Samarchuk, 20.01.2014

 

Ursachen von Krebs:

Krebs ist ein medizinisches Gebiet, wo noch viel Forschung notwendig ist, aber auch schon viele Erkenntnisse gewonnen wurden. Theoretisch kann jedes Organ des menschlichen Körpers krebsanfällig sein. Krebserregende Stoffe, Organismen und Strahlungen nennt man Karzinogene. Dabei unterscheidet man zwischen Initiierende Karzinogene (krebsauslösende Stoffe) und promovierende Karzinogene (entwicklungsfördernde Stoffe). 

 

Begünstigende Faktoren sind u.a. Übergewicht und hoher Alkoholkonsum.

Hauptursachen von Krebs sind:

Gifte (u.a. Arsensäure, Asbest, Benzol, Alkohol, Nickelsalze, Rohöl)

Viren (u.a. HI-Viren, HP-Viren)

Strahlen (z.B. radioaktive Strahlung, UV-Strahlen)

Um die Auswirkungen von Umweltfaktoren besser verstehen zu können, ist es hilfreich die Entstehung von Krebs zu verstehen. Bei Krebs kommt es zur Veränderung des Genoms einer Körperzelle. Krebserregende Stoffe verursachen DNA-Schäden und führen zu Mutationen.

Neben den äußeren Risikofaktoren ist auch die genetische Ausstattung jedes Menschen von Bedeutung. Somit ist jeder Mensch unterschiedlich hoch anfällig gegenüber Störungen der Zellteilung.

Bei der Zellteilungen kann es zu Fehlern in der DNA kommen, auch ohne erkennbare äußere Einwirkungen. Fehler beim Ablesen der DNA können nicht nur an ihr selbst, sondern auch an ihrer "Verpackung" auftreten und die Krebsentstehung begünstigen, ohne dass die Gene selbst geschädigt sind.

Mit der Zeit häufen Zellen immer mehr Mutationen an. Im Durchschnitt sind zehn Veränderungen am Erbmaterial nötig, um aus einer gesunden Zelle eine Tumorzelle zu machen.

Häufigkeit von Krebserkrankungen in Deutschland / 100 000 Menschen:

 

Krebsart

Vorkommen bei Frauen

Vorkommen bei Männern

Insgesamt

349,9

450,0

Mundhöhle und Rachen

5,9

19,1

Speiseröhre

2,1

9,0

Magen

8,6

16,8

Darm

39,4

63,0

Pankreas

9,8

13,4

Kehlkopf

0,9

6,9

Lunge

24,3

60,6

Malignes Melanom

16,6

17,1

Brustdrüse der Frau

123,1

1,0

Gebärmutterhals

9,5

 

Gebärmutterkörper

17,2

 

Eierstöcke

12,2

 

Prostata

 

110,9

Hoden

 

9,5

Niere

8,2

16,5

Harnblase

9,9

37,1

Nervensystem

5,3

7,7

Schilddrüse

8,6

3,5

Morbus Hodgkin

2,0

2,7

Non-Hodgkin-Lymphome

9,8

13,7

Leukämien

7,9

12,4

 

Am Beispiel des Darmkrebs kann man viele generelle Faktoren der Krebsentstehung nachvollziehen:

Wie entsteht der Darmkrebs?

Man weiß heute, dass ca. 90% der Darmkrebserkrankungen sich aus zunächst gutartigen Darmpolypen entwickeln. Diese Entartung vom Darmpolyp (Adenom) zum Krebs (Karzinom) kann rund 10 Jahre dauern. Wissenschaftler bezeichnen diese Entwicklung als Adenom-Karzinom-Sequenz. Ursache dafür sind aufeinander folgende Genveränderungen (Mutationen) an den Schleimhautzellen der Darmwand. Sie führen schließlich zum Verlust der natürlichen Wachstumskontrolle der Zellen, sodass diese sich als Krebszellen bösartig und zerstörerisch ausbreiten können. 

Genveränderungen können  auch schon von den Eltern geerbt werden (familiäres Risiko). Dann bedarf es deutlich weniger Zeit, damit sich genetische Schäden ansammeln, so dass hier Krebs bereits im jüngeren Alter entstehen kann. 

 

Zellteilung als Schwachstelle 

Trotz ausgeklügelter Sicherungssysteme können bei der Zellteilung gelegentlich Schäden auftreten: Während der Verdoppelung der genetischen Information vor der Zellteilung kommt es zu Übertragungsfehlern. Das führt zu Veränderungen der Erbsubstanz, den sogenannten Mutationen. 

Kritisch sind Mutationen an den Genen, die das Wachstum der Zelle steuern und kontrollieren. Kommt es im Laufe der Zeit zu einer Reihe solcher kritischen Genveränderungen, gerät die betroffene Zelle letztendlich außer Kontrolle - sie teilt sich häufiger, und auch alle von ihr abstammenden Zellen vermehren sich unkontrollierbar. Es entsteht ein Krebstumor. Charakteristische Merkmale der Krebszellen sind das unkontrollierbare Vermehren, das invasive Wachstum, das Lösen aus dem eigenen Zellverband und damit verbundene Bildung der Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen.

 

Adenom-Karzinom-Sequenz   

Zunächst entsteht ein gutartiger, später ein bösartiger Tumor. Die Entwicklung von gesunder Darmschleimhaut zum Darmpolypen und weiter bis zum bösartigen Darmkrebs vollzieht sich in mehreren Schritten.

Eine einzelne Zelle der Darmschleimhaut beginnt sich, aufgrund mehrerer kritischer Veränderungen in ihrem Erbgut, unkontrolliert zu teilen. An diesem Ort entstehen immer mehr Zellen, die alle von der einen Zelle abstammen.

Die Zellen beginnen sich übereinander zu schieben, was an einer kleinen Verdickung der Darmschleimhaut erkennbar wird. So entsteht ein kleines, gutartiges Geschwulst, ein Schleimhautpolyp (Adenom).

Die sich permanent teilenden Zellen wachsen in den Innenraum des Darmes hinein: Der Darmpolyp ist nun während einer Darmspiegelung gut erkennbar. Noch wächst der Polyp gutartig, das heißt er durchbricht nicht die natürliche Begrenzungen der Darmwand, zerstört nicht andere Wandschichten oder gar angrenzendes Gewebe.

Nach einiger Zeit erleiden einzelne Zellen des Polypen weitere, schwerwiegende Genveränderungen: Sie ignorieren jetzt die natürlichen Eingrenzungen im Gewebe; sie wachsen invasiv, werden zu bösartigen Krebszellen (Karzinom). Krebszellen dringen in die gesamte Darmwand vor, lösen sich von ihrem Zellverband und lassen sich von Blut und Lymphflüssigkeit an andere Orte des Körpers treiben, wo sie neue Krebskolonien (Metastasen) bilden.

Behandlungsmethoden von Krebs

Operation zur Entfernung des Krebs

Der Tumor wird operativ mit einem Skalpell entfernt, wobei Teile des umliegenden Gewebes und auch die Lymphknoten entfernt werden müssen, um den Tumor und die vielleicht schon weiter vorgedrungenen Tumorzellen komplett zu entfernen. Wenn das umliegende Gewebe und die Lymphknoten ebenfalls entfernt werden, wird somit das Risiko einer erneuten Ausweitung des Tumors vermindert. Bei der Operation hängen die Erfolgschancen oftmals von der Erfahrung und den Fähigkeiten des Chirurgs ab, da eine Tumorentfernungsoperation oft viel Zeit und viel Geduld in Anspruch nimmt. Vor allem im frühen Stadium ist eine Operation zielführend, jedoch in einem fortgeschrittenen Stadium muss eine weitere Chemo- oder Strahlentherapie in Erwägung gezogen werden um den Krebs vollständig zu bekämpfen. 

Chemotherapie

Die Wirksubstanzen der Chemotherapie dringen durch Zellgifte direkt in die Zellen und somit den Stoffwechsel des Körpers ein, verhindern so die mitotischen Zellteilungen der Tumorzellen und damit das weitere Wachstum des Tumors. Diese Zellgifte dringen vor allem in einen aktiven Stoffwechsel mit sich viel teilenden Zellen ein.
Zu den besonders aktiven Zellen gehören auch die Haarzellen. Somit kommt es bei Chemotherapien zu als Nebenwirkung zu Haarverlust (auch Wimpern und Augenbrauen). Weitere Nebenwirkungen sind Übelkeit und Erbrechen und Müdigkeit. Aus diesem Grund werden bereits vor der Therapie Medikamente zum Schutz des Organismus verabreicht. Die Chemotherapie läuft für gewöhnlich zyklisch ab, wobei der Patient in gewissen Zeitabständen seine Medikamente verabreicht bekommt. Dabei durchläuft der Patient zum Beispiel 5 Zyklen alle 3 Wochen oder 8 Zyklen alle zwei Wochen, wobei zwischen den Zyklen Untersuchungen durchgeführt werden, ob die Tumorzellen erfolgreich "gestoppt" werden konnten und ob der Tumor sich zurückgebildet hat.

Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie werden einige Krebszellen komplett zerstört, wobei aber die meisten nur an ihrem Wachstum gehindert werden. Dabei ist zu beachten, dass überwiegend nur Krebszellen bestrahlt werden, um das umgebende Gewebe zu schonen. Die stärkste Wirkung kann erzielt werden, wenn der Tumor aus mehreren Richtungen gleichzeitig bestrahlt wird und die dabei auftreffenden Strahlen gekreuzt werden. Die Strahlentherapie sieht, ebenso wie die Chemotherapie, bestimmte Dosen in bestimmten Zeitabständen vor. Die Nebenwirkungen der Strahlentherapie betreffen zunächst die Haut, wobei diese allgemein empfindlich wird, trocknet und rötet. Diese Hautempfindlichkeit vergeht aber nach Abschluss der Therapie, wobei sich die Haut wieder regeneriert.

Hormontherapie 

Bei bestimmten Tumoren, wie Brustkrebs bei Frauen, ist eine Hormontherapie sehr hilfreich, da in diesem Bereich der Tumor durch das Hormon Östrogen angeregt wird. Durch die Hormontherapie werden körpereigene Hormone gehemmt, wobei der Tumor, der hormonabhängig ist, in seinem Wachstum gehemmt wird. Im Allgemeinen bringt die Hormontherapie sehr wenige Nebenwirkungen mit sich, allerdings kann der Hormonhaushalt verändert, was zu weiteren Tumorbildungen, vor allem bei Frauen in der Gebärmutter führen kann.

Hyperthermie

Bei der Hyperthermie wird der ganze Körper bzw. bestimmte Körperteile überhitzt. Dabei wird der Bereich oder der Körper auf etwa 42 Grad Celsius erwärmt. Diese Therapie kommt eher als Ergänzungstherapie zum Einsatz, wobei das Erwärmen bestimmter Bereiche die Wirkung der Strahlen- und Chemotherapie verstärken kann. Des Weiteren sollen bei der Hyperthermie die wärmeempfindlichen Krebszellen entfernt werden. Die Hyperthermie ist vor allem in Folge der Strahlen- und Chemotherapie sehr erfolgreich.

 

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