Name:Daniel Peters, 2019-12
Plasmide sind ringförmiges extrachromosomales Erbgut in Bakterien, welche durch parasexuelle Vorgänge zwischen Bakterien ausgetauscht werden.
Plasmide als Vektoren
- Gentechnisch veränderte DNA-Elemente, die sich eigenständig replizeren
- Natürliches Vorkommen in Bakterien und zum Teil in Hefezellen
- Verwendung: Einbau fremder DNA-Sequenzen in eine Wirtszelle=>Herstellung eines rekombinanten Organismus
- Tragen Gene, die ihrer Wirtszelle spezifische Eigenschaften verleihen, um sie von Zellen ohne Plasmid unterscheiden zu können=>feststellen, ob der Gentransfer geglückt ist (,,Selektionsvorteil": i.d.R. Antibiotikaresistenz). In diesen Genen befinden sich Schnittstellen für Restriktionsenzyme.
- Einbau einer Spender-DNA in darf keine wesentlichen Funktionen der Plasmide stören
- Tragen Replikationsursprung (Ori), welcher für eigenständige Replikation nötig ist
Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Plasmid#/media/Datei:Example_plasmid.png
Biologische Bedeutung von Vektoren:
- Ringförmigkeit des Plasmids => nötig für Stabilität
- Genübertragung ist möglich (Fruchtbarkeitsgene)
- Plasmide enthalten z.T. entbehrliche Informationen: Resistenzgene
- Plasmide überspringen bakterielle Artgrenzen
- Plasmide können ohne Selektionsdruck (Notwendigkeit der Anpassung aufgrund externer Einflüsse) verloren gehen
- Plasmide können sich in das Bakterienchromosom integrieren
Ti-plasmid:
- Wildtyp über 250000 Bp
- Befindet sich in Agrobacterium tumefaciens: induzieren Tumore bei Pflanzen
- verursacht Gewebewucherungen, Wurzelgallenkrebs
- bei 28°C geht die tumorbildende Fähigkeit verloren =>Plasmide aus Zellen eliminiert
Gene auf dem Ti-Plasmid:
- Transfergene (tra-Gene)
- Virulenzgene (vir-Gene)
- Gene für Abbau von Opin
- t-DNA mit eukaryotischer Struktur (in Pflanzen-DNA integrierbar):
• Tumorgenesegene (onc-Gene) (notwendig für Tumorinduktion)
• Opinsynthesegene (ops-Gene) (Synthese von Opinen)
• t-DNA wird von zwei Grenzen begrenzt (left border und right border)
- Ori: Replikationsursprung
Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Ti-Plasmid#/media/Datei:Ti-Plasmid.svg
Mechanismus der Genaktivierung und –übertragung
- Stoffe, die aus verwundeten Pflanzen austreten aktivieren das Produkt des virA-Genes, welches das virG-Gen aktiviert.
=> VirG: Responseregulator=> aktiviert andere vir-Gene: virD, virE, virB.
=> VirD verursacht am rechten Rand der t-DNA einen Einzelstrangbruch, ein komplementärer Strang der t-DNA wird synthetisiert.
=> VirE stabilisiert die einzelsträngige t-DNA.
=> Produkt von VirB: in bakterieller Membran vorhanden => bei direktem Kontakt zu einer Pflanzenzelle sorgt es für Übertragung der einzelsträngigen T-DNA. -> Ähnelt der Konjugation.
Integration der t-DNA:
- virE-Protein: wird zusammen mit der t-DNA entlang des Cytoskeletts in den Zellkern transportiert=> sorgt weiterhin für Stabilität
- Integration in Pflanze-DNA: unspezifisch, an manchen Basensequenzen wahrscheinlicher
Wirkung der t-DNA:
- durch zusätzliche Synthese von Auxin und Cytokinin (Wachstumsfaktoren) wird der Hormonhaushalt der Pflanze gestört. => Pflanzenzellen teilen sich, Wucherungen (,,Gallen“) entstehen.
- ops-Gene: Opinsynthese. Gene für Abbau der Opine nicht mit übertragen => stehen den Zellen nicht als Stickstoff/ Energiequelle zur Verfügung
Anwendung in der Gentechnik:
- Ti-Plasmide werden für die Transformation von Pflanzenzellen verwendet
- Dabei: unerwünschte tumorinduziernende Gene durch gewünschte Gene ersetzt
- Notwendig für Transformation: Pflanzen durch Nematoden (Fadenwürmer) auf zellulärer Ebene beschädigt=> Infektion durch Agrobakterien
- genetisch veränderte Pflanzen z.B. :
• Gen-Mais
• Anti-Matsch-Tomate
• Getreide
- Um fremde Gene zu begrenzen: binäre Vektoren:
- 2 Plasmide: 1 mit vir-Region, ohne t-DNA und 1 mit t-DNA + einzusetzendes Gen ohne vir-Region
Für mehr Informationen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Ti-Plasmid
- https://de.wikipedia.org/wiki/Vektor_(Gentechnik)
Das Plasmid pBR322