Name: Franziska, Erb 2022-01

 

Unterscheidung: Aktive/ Passive Immunisierung:

Betrachtet man Impfstoffe und deren verschiedene Arten, so ist zu Beginn ein Unterschied zwischen aktiven und passiven Impfstoffen auszumachen.
Bei passiven Impfstoffen werden mittels der Impfung Antikörper gegen einen bestimmten Erreger injiziert. Außerdem werden passive Impfstoffe bei akuten Infektionen mit lebensbedrohlichen Krankheiten (beispielsweise Schlangengift) verwendet.
Die Immunisierung erfolgt schnell, da das Immunsystem im Vergleich zu aktiven Impfstoffen bei Passiven nicht erst eine Immunreaktion auslösen muss.

Die Immunisierung ist jedoch nur kurzfristig, da es in einer so kurzen Zeit nicht möglich ist Gedächtniszellen zu bilden und der Abbau der Antikörper erfolgt kurze Zeit später.
Die Antikörper gewinnt man von immunisierten Tieren (beispielsweise vom Pferd/Rind).

Aktive Impfstoffe lassen sich in verschiedene Arten unterscheiden. Grundsätzlich wirken alle ähnlich. Hierbei wird das Immunsystem angeregt, selbst Abwehrstoffe zu synthetisieren (Antikörper/ Gedächtniszellen).
Die aktive Impfung dient im Gegensatz zur passiven Impfung dazu, eine Person vor einer eventuell bevorstehenden Krankheit zu schützen. Es geht also nicht um die Verbesserung akuter lebensbedrohlicher Situationen, sondern darum derartige Situationen vorzubeugen.

Die aktive Impfung funktioniert so, dass der Körper auf unterschiedliche Weisen dazu angerregt wird, eine Immunreaktion zu erzeugen. Hierbei synthetisiert der Körper sowohl Antikörper als auch Gedächtniszellen, ohne dass eine Infektion mit dem Erreger hervorgerufen wird. Dies geschieht nach der Injektion ganzer Krankheitserreger (beispielsweise in abgeschwächter oder toter Form) oder von Virenbestandteilen (beispielsweise deren Hülle oder aussagekräftige Teile der Hülle oder der DNA).
Die synthetisierten Antikörper und Gedächtniszellen führen dazu, dass die Immunantwort schneller erfolgt und der Erreger somit auch schneller bekämpft werden kann.

 

Die verschiedenen Arten von aktiven Impfstoffen und deren Wirkweisen:

Grundsätzlich lässt sich bei den aktiven Impfstoffen zwischen Genbasierten Impfstoffen und Lebend-/Totimpfstoffen unterscheiden.
Lebendimpfstoffe:
Bei Lebendimpfstoffen handelt es sich um Impfstoffe, die lebende Erreger (zum Beispiel Viren) in abgeschwächter Form beinhalten. Diese Erreger sind also noch vermehrungsfähig. Sie können jedoch keine Krankheit mehr auslösen.
Eine Immunantwort resultiert dennoch. Das Immunsystem reagiert mit einer Immunantwort und bildet wie nach der Konfrontation mit dem tatsächlichen Erreger Antikörper und Gedächtniszellen mittels der körpereigenen Proteinbiosynthese.
Lebendimpfstoffe finden ihre Anwendung zum Beispiel bei Krankheiten wie Mumps, Masern, Röteln und Windpocken. Die Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln gilt als Kombinationsimpfstoff, was bedeutet, dass die Impfung gegen mehrere Erreger gleichzeitig wirkt.
Kombinationsimpfstoffe stehen im Verdacht stärkere Nebenwirkungen auszulösen als normale Impfstoffe. Diese Vermutungen können jedoch widerlegt werden, da die Nebenwirkungen durch Begleitstoffe, die im Impfstoff enthalten sind auftreten. Diese sind jedoch in jeder Impfung enthalten und dienen unter anderem dazu, Verunreinigungen während der Herstellung des Impfstoffs zu vermeiden.
Totimpfstoffe:
Totimpfstoffe enthalten im Gegensatz zu Lebensimpfstoffe nur tote inaktivierte Krankheitserreger, die nicht mehr vermehrungsfähig sind. Es kann sich außerdem auch nur um Bestandteile eines inaktiven Erregers handeln.
Auch wenn die Erreger inaktiv sind, wird das Immunsystem gleich wie bei den Lebendimpfstoffen angeregt.
Auch die Immunantwort ist gleich, sodass ebenfalls Antikörper und Gedächtniszellen gebildet werden.
Beispiele für Totimpfstoffe sind Impfstoffe gegen Diphterie, Hepatitis B, Kinderlähmung, Keuchhusten und Tetanus.


Genbasierte Impfstoffe:

mRNA-Impfstoffe:

 Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen (Tot-/Lebendimpfstoffe) wird nicht das Antigen (also der Erreger), sondern nur die Bauanleitung für ein Protein injiziert, also die mRNA. Als mRNA wird eine Boten-Ribonukleinsäure bezeichnet.
Diese gibt es auch im menschlichen Körper und machen einen wichtigen Bestandteil der Proteinbiosynthese aus.
Diese findet so statt, dass die körpereigene DNA in mRNA transkribiert wird. Die Transkription findet im Zellkern statt, woraufhin die mRNA aus dem Zellkern ins Zellplasma gelangt.
Hier dient die mRNA als Bauanleitung von Proteinen. Die Translation der mRNA in Proteine erfolgt durch das Ribosom.
Bei der Impfung verhelfen diese körpereigenen Prozesse zur Immunreaktion.
Es wird eine spezifische mRNA geimpft, die ein spezifisches Protein codiert, was einem Protein des Krankheitserregers gleicht.
Daraufhin erfolgt die Translation der Proteinbiosynthese und der Körper stellt das Protein des Erregers selbst her. Die Translation findet außerhalb des Zellkerns statt, weshalb die Angst davor, dass mRNA Impfstoffe die menschliche DNA verändern können. unbegründet ist.
Ein Vorteil der mRNA-Impfung ist, dass die Herstellung von mRNA viel einfacher und sicherer ist als die Herstellung des Krankheitserregers selbst oder der Proteine eines Erregers.

Wegen der Möglichkeit der schnellen Herstellung des Impfstoffes ist es außerdem möglich, besonders schnell auf eventuelle Mutationen zu reagieren, indem man die Gensequenz entsprechend anpasst.
Anwendung findet diese Art von Impfstoff bei der Impfung gegen das Corona-Virus.


DNA-Impfstoffe:

Ein DNA-Impfstoff funktioniert ähnlich wie ein mRNA Impfstoff. Es wird bei der Impfung jedoch keine mRNA sondern DNA (oder Bestandteile der DNA) injiziert.
Diese werden mittels der Proteinbiosynthese in Proteine übersetzt.
Die DNA amtiert hierbei als Antigen, wobei der Körper gleich wie bei mRNA-Impfstoffen selbstständig die Proteine des Virus produziert und dann mit einer Immunantwort reagiert.
Es werden also nach der Proteinbiosynthese sowohl Antikörper als auch Gedächtniszellen hergestellt, die bei der Konfrontation mit dem Virus den Krankheitsverlauf abschwächen oder die Infektion sogar verhindern können.


Vektorimpfstoffe:

Vektorimpfstoffe liefern gleich wie mRNA-Impfstoffe den Bauplan für einen Erreger. Der Unterschied besteht darin, dass die Erbinformation bei Vektorimpfstoffen in ein anderes ungefährliches Virus eingebaut ist. Diese Viren nennen sich Vektorviren.
Sie sind wie ein Taxi, welches den Bauplan des Virus in die Zelle befördert.
Ein weiterer Unterschied ist, dass der Bauplan des Krankheitserregers bei Vektorimpfstoffen nicht als mRNA, sondern als DNA vorliegt.
Nach der Impfung dringt das Vektorvirus mit der eingebauten DNA in die Zellen des Menschen ein.
Hier muss die virale DNA im Zellkern einer menschlichen Zelle zunächst in mRNA übersetzt werden (Transkription). Daraufhin erfolgt die Translation mit Hilfe des Ribosoms in die Proteine des Erregers gleich wie bei der DNA-Impfung.
Diese Proteine werden dann vom Immunsystem als Fremdkörper (Antigen) erkannt, woraufhin eine Immunantwort erfolgt. Es werden auch hier sowohl Antikörper als auch Gedächtniszellen gebildet.


Impfreaktionen:

Grundsätzlich ist zu sagen, dass leichte Impfreaktionen normal sind und zeigen, dass das Immunsystem arbeitet.
Mögliche Reaktionen sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Magen- Darmbeschwerden, welche nach einige Tagen wieder verschwinden.
Natürlich gibt es auch schwerere Impfreaktionen. Diese treten aber heute kaum noch auf, da die Impfstoffe stets von der ständigen Impfkommission geprüft werden.
In der Vergangenheit hat es vor allem bei der Impfung gegen Kinderlähmung immer wieder Fälle, bei welchen die Krankheit nach der Impfung aufgetreten ist, gegeben.
Das liegt daran, dass früher mit einem Lebendimpfstoff gegen Kinderlähmung geimpft wurde. Heute nutzt man dafür einen Totimpfstoff.