Name:
Sophia M. Neff, 2020-10

 

Die zeitliche und räumliche Orientierung bei Tier und Mensch ist oft abhängig von der Außenwelt bzw. Reizen aus der Umwelt (Sonne, Sterne) oder sogar selbstproduzierten Reizen wie z.B. die Echoorientierung bei Fledermäusen.
Dabei ist uns oft nicht bewusst, dass die einfachsten Bewegungen, wie das Zielen im Sportunterricht oder das Greifen von Objekten ebenfalls Orientierung verlangt, was als "Tiefensensibilität" bezeichnet wird.

Zur Tiefensensibilität gehören:

a) Der Lagesinn im Innenorh, zur Bestimmung der Position des eignen Körpers im Raum durch die Lagesinnesorgane im Innenohr (bei wirbellosen Tieren bestehen die Lagesinnesorgane aus einem Hohlraum mit Flüssigkeit und Schweresteinen, die durch die Schwerkraft an die Sinneshaare gedrückt werden).

b) Der Positionssinn bestimmt die Stellung der Gelenke zum Kopf. Der Kraftsinn ist für die Bestimmung des Spannungszustandes von Muskeln und Sehnen zuständig, während die Bestimmung der Bewegunsrichtung durch den Bewegungssinn geschieht. Dabei gibt es drei verschiedene Oberbegriffe für Bewegungen: die positive Taxis beschreibt eine Bewegung zum Reiz hin, die negative Taxis beschreibt die Bewegung von einem Reiz weg und die transversale Taxis bzw. Diataxis beschreibt Bewegungen quer zum Reiz. Taxien kann man weiterhin unterteilen und zwar abhängig von der Art des Reizes, z.B. Aerotaxis, Chemotaxis, etc.

c) Durch die Haltungssinne können wir die Lage unseres Körpers oder von Körperteilen verändern. Dazu gehört die Stabilisierung der Körperhaltung und Stellung der Glieder zueinander.

d) Dreh- und Rotationssinn gehören zu den Bogengangsystemen, welche die Winkelbeschleunigung bei Bewegungen des Kopfes oder des Körpers messen. Dies geschieht durch das Gleichgewichtsorgan, also halbkreisförmige Bogengänge, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. So können Drehungen des Kopfes oder des Körpers beispielsweise Reflexe auslösen, d. h. das vegetative Nervensystem löst kompensatorische Gegenbewegungen aus.

Als Synonym für die Tiefensensibilität wird oft das Wort "Eigenwahrnehmung" oder "Kinästhesie" verwendet 

Oftmals sind bei der Orientierung auch Lernprozesse beteiligt, z.B. wenn man sich in einer fremden Stadt Bezugspunkte merkt oder versucht sich daran zu erinnern, wann man wo abgebogen ist.

 

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