Name: Karl Witzel, 2022-01

 

Schädliche Wirkung von Alkohol und Zigarettenteer

In den meisten Ländern der Welt sind Alkohol und Zigaretten fest in der Gesellschaft verankert. Weltweit trinken die Menschen durchschnittlich 6,5 Liter reinen Alkohol pro Jahr und 1.1 Milliarden Menschen rauchen regelmäßig Zigaretten. Eine erschreckend hohe Anzahl also, trotz dem allgemein bekannten gesundheitlichen Risiko. Warnhinweise und Schockbilder scheinen die Menschen also nicht abzuschrecken. Der Schaden, den beide Substanzen aber anrichten können, kann sehr schwerwiegende Folgen mit sich ziehen. Was genau passiert aber, wenn man regelmäßig Zigaretten raucht oder Alkohol trinkt und wie wirkt sich der Konsum auf das eigene Erbgut aus?

 

Alkohol

Alkohol ist ein Zellgift. Nachdem man ihn getrunken hat, geht er durch die Schleimhaut des Dünndarms ins Blut über und kann sich so gut im gesamten Körper verteilen. Im Gehirn stört Alkohol die Übertragung zwischen einzelnen Neuronen, was zum Gefühl von Betäubung führt. Auch der Verlust motorischer Fähigkeiten hängt damit zusammen, lässt sich aber auch darauf zurückführen, dass Alkohol auch die Übertragung zwischen Muskelzellen stört.

Anhand von Studien ist zusätzlich festgestellt worden, dass Alkohol Mutationen in der DNA hervorrufen kann. Das Abbauprodukt Acetaldehyd ist ein Stoff, der sich mit Bestandteilen der DNA verbinden und diese somit nachhaltig schädigen kann. Es sind beispielsweise DNA-Doppelstrangbrechungen möglich, die eine Chromosomenumlagerung verursachen können. Vor allem bei Stammzellen kann diese Chromosomenmutation dem Organismus schaden und das Krebsrisiko erhöhen.

Um sich vor solchen drastischen Auswirkungen zu schützen, kann der menschliche Körper Acetaldehyd (Ethanal) mithilfe von Enzymen schnell abbauen. Da bei manchen dieses Enzym aber weniger vorhanden ist als bei anderen, sind die einen anfälliger für Mutationen als die anderen.

Außerdem zu erwähnen ist, dass Alkohol auch den Östrogenspiegel erhöht, was ein hormonelles Ungleichgewicht hervorrufen kann. Dieses begünstigt das Wachstum einiger Zellen und kann somit auch das Krebsrisiko fördern.

 

Zigaretten

Eine Zigarette enthält ca. 7000 chemische Substanzen, von denen über 70 vermutlich oder bewiesen krebsfördernd sind. Raucht man für ein Jahr eine Schachtel Zigaretten am Tag, so führt das zu 150 Mutationen im Genom jeder einzigen Lungenzelle.

Die Krebsrisiken, die Zigaretten hervorrufen kann, sind sehr vielfältig. Im Teer enthaltene Verbindungen wie Benzpyren lagern sich beispielsweise an dem DNA-Doppelstrang an und können so Mutationen verursachen. Dadurch können einige Arten von Krebs gefördert werden. Vor allem die Lunge, der Kehlkopf, die Rachenhöhle und der Bund sind durch das Rauchen gefährdet, da diese Bereiche direkt mit dem Rauch in Kontakt treten.

Auch Organe wie die Harnblase oder die Leber können durch die giftigen Stoffe geschädigt werden. Wissenschaftler sind sich aber unsicher, wie genau diese Gefährdung entsteht, da die betroffenen Organe nicht direkt mit dem Rauch in Berührung geraten. Es handelt sich also um komplexe Mechanismen, die noch erforscht werden müssen.

Ebenfalls zu erwähnen ist, dass der Teer in der Zigarette die Atemwege und die Lunge über die Jahre verklebt. So geht die wichtige Barriere zum Schutz gegen Schadstoffe, Krankheitserreger und Dreck verloren, was ein zusätzliches Risiko darstellt. Der Teer in der Zigarette ist also in vielen Hinsichten deutlich gesundheitsgefährdend und so gut es geht zu meiden.