von Felix Günther und Julian Gutberlet
Destruenten
Destruenten (= Zersetzer/ Zerkleinerer, von Latein: destruere = "zerstören", "ersetzen") ernähren sich von totem organischem Material und stehen somit am Ende der Nahrungskette (siehe Kapitel "Nahrungsbeziehungen").
Man unterscheidet sie im Wesentlichen in zwei Arten:
1. Saprobionten:
(= Fäulnisbewohner, von Altgriechisch "σαπρός" [sapros] = "faul, verfault")
Sie zersetzen (in der Regel als erstes) vor allem größere Bestandteile, wie tote Tiere oder Blätter. Daher bilden sie den Anfang des Zersetzungsprozesses. Man nimmt hier folgende Kategorisierung vor:
-Aasfresser (z.B. Geier, Aaskäfer, Krebstiere)
-Totholzfresser (z.B. Termiten)
-Substratfresser (z.B. Asseln, Regenwürmer, Wattwürmer)
-Kotfresser (z.B. Mistkäfer, Pillendreher)
-Filtrierer (z.B. Muscheln)
Saprobionten ernähren sich heterotroph und scheiden mit ihren Exkrementen noch organisches Material aus, welches noch immer ein wenig Energie enthält.
Sie sorgen durch das Zerkleinern (z.B. von Laub) ebenfalls für eine erste Verteilung und eine größere Angriffsfläche für Bakterien und Pilze.
2. Mineralisierer:
Sie kommen meist nach den Saprobionten und zersetzen letzte organische Bestandteile zu anorganischen Substanzen wie Mineralsalze (Magnesium-/Calcium-/Kalium-/Natrium-/Phosphat-/Sulfat-/Chlorid-/Nitratsalze), Wasser, Kohlenstoffdioxid. Diese werden freigesetzt und stehen dann dem natürlichen Kreislauf (Primärproduzenten) wieder zum Aufbau organischen Materials zur Verfügung.
Mit den Mineralisierern wird der Materienfluss in einem Ökosystem geschlossen und ist somit folglich autark.
Beispiele: aerobe Pilze und Bakterien
Beide Gruppen sorgen an Land für die Humusbildung sowie in Gewässern für die Bildung von Faulschlammschichten. In Gewässern sind mineralisierende Bakterien auch für die "Selbstreinigung" der Gewässer verantwortlich.
Stoffwechsel der Mikroorganismen: organische Stoffe (Kohlenhydrate, Fette, Proteine) --> anorganische Stoffe (Wasser, Kohlenstoffdioxid, Nährsalze) |