H. Hopemaster, 2019-02
Wer war F. Hundertwasser? - Faktensammlung
- Hundertwasser kam aus recht einfachen, also armen Verhältnissen und lebte auch zeitlebens bescheiden. Wohlstand und Überfluss lehnte er ab. Für Hundertwasser waren Bücher extrem wichtig, sie waren sein Erbe der jüdischen Kultur. Als Autodidakt brachte er sich so selbst viel bei, so dass er zum Humanisten und im Grunde auch Anthroposoph wurde.
- Geboren als Friedrich Stowasser, war er eng verwandt mit Lateinlexikonautor "Stowasser". Auch seine frühen Werke waren noch mit Stowasser unterschrieben. Er lehnte den Namen aber nach einigen Jahren ab, da er vermutete, dass er slawisch war. Tatsächlich kommt es aus dem Altdeutschen "Stauwasser". Durch diesen Irrtum nannte er sich in Friedensreich Hundertwasser um.
- Um das dritte Reich zu überleben, trat er als Jude der Hitlerjugend bei und trug die Orden eines Großvaters, so dass er sich und seine Großeltern schützen konnte.
- Nach dem Krieg ging er nochmals zur Schule, welches eine Montessori-Schule war. Dort wurde ihm vor allem eine Begabung für Farben attestiert. Im Anschluss reiste er viel und wurde Künstler.
- Als Künstler hat er anfangs viele Werke gratis an Studenten ab, als diese dann zum Teil teuer verkauft wurden, Tat er das nie wieder und verschenkte drücke seiner Werke. Diese Drucke sind nummeriert und manchmal änderte er mitten in der Nacht die Farbzusammensetzung der Bilder
- Er hat nie geheiratet, lebte allein, aber war nicht einsam. Er hatte viele Freundinnen. Auch war er nie Mitglied einer Künstlervereinigung.
- Er sprach sich offen und häufig gegen die Wegwerfgesellschaft aus. Müll hatte für ihn einen künstlerischen Wert.
- Sein Fensterrecht besagte, dass jeder die Fassade so verändern kann, so weit die Arme reichen.
- Er war in Paris und auch viel in Italien. Dort in Italien lernte er die Erdfarben schätzen.
- Er hatte eine besondere Technik, wo die Leinwand oder das Papier von ihm umgeknickt wurden, so dass er manchmal etwas weiter malte und nicht schaute, wie der Anfang des Bildes war. So dauerten einige seine Werke Jahre, bis sie vollendet waren.
Mehr Informationen zu Hundertwasser: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedensreich_Hundertwasser
Das Hundertwasser-Haus, Wien
Hundertwasser hatte sehr eigene Vorstellungen über das Wohnen und Leben in den Städten. Die Häuser müssen eine natürliche und menschliche Architektur haben. Dazu gehören zum Beispiel die Farben, die Vielfalt aber auch die Abwechslung. Zu dieser Philosophie gehörte es, dass er beispielsweise eine Hausfassade als 3. Haut des Menschen sah (die 1. Haut ist die richtige Haut (Epidermis) und die 2. Haut ist die Kleidung des Menschen).
Als Beispiel für seine Ideen gilt das Hundertwasserhaus, eine ab 1983 in zwei Jahren erbaute Wohnhausanlage (Kegelgasse 34–38, Ecke Löwengasse 41–43) im 3. Wiener Bezirk. Es hat eine sehr bunte Fassade und kein Fenster gleicht dem anderen. Dazu gibt es über 200 Baume, die zum Teil auch das Dach begrünen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hundertwasserhaus_(Wien)
Das Kunsthaus, Wien
Das Kunsthaus war ursprünglich eine Möbelfabrik. Hundertwasser baute es zu seiner Arbeitsstätte um, versuchte aber, den originalen Charakter zu erhalten. Das Museum hat noch heute den original Fabrikboden aus Ziegelsteinen.
Der Architekt und Ingenieur Otto Wagner war ein Vorbild von Hundertwasser. Seine Ideen wurden zum Teil beim Umbau der Fabrik zu Hundertwassers Arbeitsstätte und übernommen. Das Gebäude hat typische Stilelemente Hundertwassers, wie nur wenige gerade Linien und den unebenen Boden.
Nachdem Tod von Hundertwasser sollte das Haus zu einem Hundertwassermuseum umgebaut werden. Der Architekt Peter Pelikan ist verantwortlich für den Umbau der Möbelfabrik in ein Museum. Er führte dies von 1989 bis 1991 durch. Die Eröffnung war im April 1991. Es wird heute als Dauerausstellung von Hundertwassers Werken verwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kunst_Haus_Wien