Wieviel Neandertaler steckt im Menschen? Genaustausch und Vermischungstheorie

Koexistenz oder Krieg?

Ein viel diskutierte Frage in der Biologie ist, ob sich der Neandertaler und der heutige Mensch, der Homo sapiens, vermischt oder bekämpft haben.
Nach heutigen Forschungsstudien, die aufgrund geringer Fundproben nicht unumstritten sind, koexistierten der Neandertaler und der Homo sapiens für etwa 60000 Jahre im Nahen Osten, ehe wir uns in Eurasien ausgebreitet haben.


Aktueller Forschungsstand

Während dieser Zeit müssen sich beide Arten auch mehr oder weniger freiwillig gepaart haben. Bemerkenswert hierbei ist, dass sich beide Arten nach so langer Zeit der Trennung überhaupt noch kreuzen konnten und auch fruchtbare Nachkommen hervorbrachten. Gestützt wird diese Hypothese der Vermischung durch eine Genom-Analyse, wonach alle heutigen Menschen, bis auf Afrikaner, etwa ein bis vier Prozent Neandertalergene in sich tragen. Man sollte daraus jedoch nicht den Rückschluss ziehen, dass der Neandertaler ein direkter Vorfahre von uns ist, wir stammen zu 96% vom Vorfahren aus Afrika statt.

 

Offene Fragen

Noch ungeklärt ist jedoch die Frage, welche Auswirkungen diese Vermischung auf den heutigen Menschen hat. Bisher gibt es lediglich Vermutungen über den Einfluss von Neandertalergenen auf den Homo sapiens, aber kaum wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse.
Konservative Verfechter, die nicht an eine Durchmischung geglaubt haben, schätzen den Einfluss der 1-4% Neandertalergene bei einem so gewaltigen Genpool wie den des Homo sapiens als unbedeutend ein. Aber wie gesagt, ist dies noch offen und wird sich vermutlich erst in den nächsten Jahren aufklären.