Name: Carlos Weikard, 2018-05

 

Eine kurze Definition der Hybride

Als Hybride (auch Mischlinge oder Bastarde) werden Individuen bezeichnet, welche durch die geschlechtliche Fortpflanzung unterschiedlicher Gattungen, Arten, Unterarten, Rassen (für Züchter auch Zuchtlinien) entstehen.
Arthybride sind meist unfruchtbar und leiden an genetischen Defekten wegen der Inkompatibilität des Erbgutes ihrer Eltern.

Hybridisierung bei Unken - Gelbbauch und Rotbauchunke
Hybridisierung bei Unken - Gelbbauch und Rotbauchunke

 

Gründe für die Aufspaltung von Arten

Nach der "Synthetischen Evolutionstheorie" entsteht eine Artspaltung (die Trennung einer Urart erst in unterschiedliche Rassen und danach Arten) in mehreren Schritten:

Bei der Mutation findet eine spontane und ungerichtete Veränderung des Erbguts statt, wodurch der Genpool erweitert wird.

Die Rekombination beschreibt die Vermischung des Erbgutes bei der sexuellen Fortpflanzung, wodurch neue Phäno- und Genotypen entstehen.

Durch den Gendrift, die Veränderung der Genhäufigkeit (Genfrequenz), verbreiten sich durch eine zufällige Auswahl von Genotypen bei der Fortpflanzung die neuen Gene.

 

Die für die Artaufspaltung relevanten Selektionsfaktoren sind:

  • die transformierende/richtende Selektion, bei der die best angepasste Variante einer Art zum neuen Durchschnittstyp bei sich verändernden Umweltbedingungen wird.
  • die disruptive Selektion, die Aufspaltung einer Population in zwei Rassen, da der Durchschnittstyp einer Art ungenügend an neue Umweltbedingungen angepasst ist, neue Rassen und Arten entstehen aus unterschiedlichen Extremvarianten der Art, bei denen eine Präadaption (Voranpassung) an die neuen Lebensumstände vorhanden ist. Die sich neu entwickelnden Rassen belegen hierbei unterschiedliche ökologische Nischen.

Die Isolation beschreibt schließlich die endgültige Trennung einer Art/Rasse in mehrere Teilarten/-rassen durch:

  • geographische Isolation/ Separation durch räumliche Trennung
  • Ökologische Isolation durch Anpassung an unterschiedliche ökologische Nischen
  • Reproduktive Isolation bei der keine fruchtbare Nachkommen zwischen Individuen unterschiedlicher Arten entstehen können.

 

Hybridisierung bei unterschiedlichen Arten: Rot- und Gelbbauchunken

Die Artaufspaltung der Rot- und Gelbbauchunken geschah als die letzte Eiszeit die Art in den Süden drängte. Durch diese Geographische Isolation der Art passten sich die nun getrennten Teilpopulationen an geringfügig unterschiedliche ökologische Nischen an, weshalb sie, nach der Eiszeit, als sie sich wieder nach Norden ausbreiteten, keine fruchtbaren Nachkommen mehr miteinander bilden konnten. Es hatte eine allopatrische Artbildung, eine ökologische Isolation die auf eine Geographische Isolation folgt, stattgefunden. Da die zwei Unkenarten untereinander keine fruchtbaren Nachkommen bekommen können liegt ebenfalls eine Reproduktive Isolation vor.

Hybridisierung bei Unken - Gelbbauch und Rotbauchunke

Aufgrund des Konkurrenzausschlussprinzips, gibt es nur ein relativ kleines Gebiet, in dem Rot- und Gelbbauchunken zusammen vorkommen und unfruchtbare Nachkommen bilden, ansonsten ist die besser an die ökologische Nische angepasste Art die alleinig vorkommende in dem Gebiet.

 

 

Hybridisierung bei unterschiedlichen Rassen: Raben- und Nebelkrähen

Bei den Raben- und Nebelkrähen entstanden unterschiedliche Rassen durch deren großes Verbreitungsgebiet wodurch ein geografische Isolation (Separation) entsteht, in diesem großen Gebiet liegen unterschiedliche Umweltbedingungen vor. Dadurch wurde die Art durch die transformierende Selektion und darauffolgende richtende Selektion in zwei unterschiedliche Unterrassen aufgeteilt, da die zwei Rassen jeweils besser an deren Verbreitungsgebiet angepasst sind, gibt es nur eine relativ kleine Hybridisierungszone, in der Rassenmischlinge gezeugt werden, welche fruchtbar sind, da deren Eltern zur gleichen Art gehören.

Hybridisierung und Bastardisierung bei Rabenkrähe und Nebelkrähe

Hybridisierung und Bastardisierung bei Rabenkrähe und Nebelkrähe