Name: Maria, 2018-10

Parkinson (eine idiopathische Krankheit)

Neuronale Ursache von Parkinson:

Idiopathische Krankheiten, sind Krankheiten ohne erkennbare Ursache. Zu diesen Krankheiten gehört auch die Parkinson'sche Krankheit. 

Die degenerative Erkrankung des extrapyramidalmotorischen Systems (EPS) oder der Basalganglien, die in der Großhirnrinde liegen und für motorische, kognitive und limbische Regelung von Bedeutung sind, wird „Morbus Parkinson“ genannt. Dabei sterben Nervenzellen, die für die Herstellung des Dopamins und dessen Transport durch ihre Axone in das Putamen, ein Teil der grauen Substanz im Großhirn, verantwortlich sind, ab. Diese Nervenzellen befinden sich in einer dunkel gefärbten Region im Gehirn, der sogenannten Substantia nigra (Struktur im Mittelhirn).
Der Mangel an Dopamin führt zu einem Ungleichgewicht in den Basalganglien, dabei liegt ein Überschuss des Neurotransmitters Glutamat vor. Außerdem hemmt der Globus pallidus (den Basalganglien zugeordnet) auf Grund des Ungleichgewichtes an Botenstoffen die Aktivierung der Hirnrinde durch den Thalamus, der für die Modulation der ein- und ausgehenden Informationen zum Großhirn verantwortlich ist. Beschwerden bei Bewegungen werden jedoch erst nach einer Minderung der Dopamin herstellenden Zellen von 60-70 Prozent bemerkbar.

Externe Ursachen:

Die genaue Ursache der Zerstörung von Dopamin herstellenden Nervenzellen ist umstritten. Es wird jedoch vermutet, dass Neurotoxine, die die Substantia nigra schädigen, für diese Zerstörung verantwortlich sind.

Unter Verdacht Parkinson auszulösen stehen folgende Giftstoffe:

MPTP: Es hat eine ähnliche Struktur wie Dopamin, sodass es in die Dopamin produzierende Nervenzelle eindringen kann, um dort nach zunehmender Anreicherung seine toxische Wirkung zu entfalten. Dies hat die Unterdrückung wichtiger Stoffwechselprozesse zu Folge. Die Parkinsonsymptome, die im Zusammenhang mit diesem Giftstoff aufgetreten sind, können jedoch mit Hilfe von L- Dopa bekämpft werden.

Das Insektizid Rotenon: Die Aufnahme von Rotenon hat (bei Tierversuchen) die Ausschüttung von alpha-Synuclein (SCNA) zu Folge, was eine toxische Wirkung auf die Dopamin produzierende Nervenzelle hat und deren Degeneration verursachen kann.

 

Symptome der Parkinson'schen Krankheit:

Das Ungleichgewicht an Botenstoffen (Dopamin- Mangel) führt zu Bewegungsstörungen. Die Symptome fangen erst schwach an und werden im Verlauf der Krankheit immer stärker. Typische Symptome (Kardinalsymptome) bei Parkinson sind:

Bradykinese/ Akinese/ Hypokinese: Als Voraussetzung für die Diagnose von Parkinson gilt die Bewegungsarmut, die sogenannte Bradykinese/ Akinese/ Hypokinese. Das heißt, dass sich das Muskelspiel verringert, welches den Gesichtsausdruck bestimmt (Maskengesicht), eine undeutliche und leise Sprache (Mikrophonie) verursacht, ein Nachlassen der Geschicklichkeit der Hände, aber auch eine erschwerte Rumpfbewegungen und ein kleinschrittiges und schlurfendes Gang- Bild zu Folge hat.

Rigor: Die Muskeln versteifen sich unkontrolliert, was auch zu Muskelschmerzen führen kann. Beispielsweise ist eine leichte Beugung im Ellenbogengelenk sichtbar, aber auch eine Beugung in Rumpf und Nacken, bei fortgeschrittener Krankheit auch in den Kniegelenken.

Ruhetremor: Der Ruhetremor ist ein langsames Zittern, welches durch wechselseitige Anspannung gegenwirkender Muskeln verursacht wird (kann aber auch bei Kleinhirnerkrankungen auftreten, ist also kein spezifisches Symptom, das nur bei Parkinson auftritt).

Posturale Instabilität: Das aufrechthalten des Körpers wird auf Grund von Störungen der Stellreflexen verursacht. Das bedeutet, dass die kleinen reflektorischen Ausgleichsbewegungen nach Vorne oder zurück verzögert werden und es somit zu Gang- und Standunsicherheiten kommt.

Als Begleitsymptome können sensible Symptome, wie zum Beispiel eine Verminderung des Geruchssinnes oder Missempfindungen auftreten, aber auch vegetative Störungen, wie zum Beispiel gesteigerte Talgproduktion, Kreislaufregulationsstörungen oder Blasenfunktionsstörungen. Psychische Veränderungen wie niedergedrückte Stimmung, Sinnestäuschungen oder Demenz können ebenfalls ein Begleitsymptom von Parkinson sein.

Diagnostik der Parkinson'schen Krankheit

Erste Merkmale: Verkleinerung der Handschrift, gestörtes Riechvermögen, starke Muskelverspannungen, Schwierigkeiten in Alltagssituationen, wie z.B. Zähneputzen, Zuknöpfen etc., Probleme beim Gehen (unsicher, Stolpern) und starke Bewegungen, Schreien oder um sich schlagen während des REM- Schlafes (im normalen Zustand bewegungslos) gehören zu den ersten Merkmalen, die sich bei Morbus Parkinson äußern.
Feststellen der Krankheit: Andere Krankheiten werden mit Hilfe von CT und MRT ausgeschlossen, indirekt werden die verringerten Dopamin ausschüttenden Zellen durch PET sichtbar gemacht.

Therapiemöglichkeiten der Parkinson'schen Krankheit

Heilung bis jetzt noch nicht möglich, das Fortschreiten der Erkrankung kann lediglich etwas herausgezögert werden und die Symptome behandelt werden.

Medikamentöse Behandlung:
- Zugabe des Levodopas, einer Vorstufe des Dopamins, die das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn wieder herstellen sollen
Positive Auswirkungen auf die Muskelbeweglichkeit

Eventuelle Nebenwirkungen: unkontrollierbare Bewegungen
- Zugabe Dopaminagonisten: verstärkt die Wirkung des noch vorhandenen Dopamins
- MAO-B- Hemmer, Selehilin, Rasagilin verlangsamen Abbau der Dopamin produzierenden Zellen

Operativer Eingriff am Gehirn (Tiefhirnstimulation):
- Sollte erst dann zum Einsatz kommen, wenn medikamentöse Therapie nicht mehr wirkt
- Einsetzen von Elektroden an vorher genau berechneten Stellen im Gehirn (unter Vollnarkose), sodass bestimmte Gehirnareale gereizt werden um somit den Abbau der Dopamin produzierenden Zellen zu hemmen
- Hohes Risiko

Physikalische Therapien:
- Logopädische Maßnahmen: Förderung und Aufrechterhalten des Sprech- und Schluckvermögens, Kommunikation über Mimik und Gestik
- Ergotherapie: Möglichst lange Eigenständigkeit (selbständig den Alltag bewältigen), notfalls den Patienten an Hilfsmittel gewöhnen, die den Alltag erleichtern