Name: Luca Brenzel, 2020-10

 

Definition von "Emotionen":

Emotion bezeichnet eine psychopysische Bewegtheit, die durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird. Es gibt 6 Primäremotionen. Diese sind Freude, Trauer, Ärger, Frucht/Angst, Überraschung und Ekel.

 

Die emotionale Verarbeitung (emotionales Prozessieren) kann in zwei Prozesse unterteilt werden:

1. Emotionaler Prozess:

Für den emotionalen Prozess ist hauptsächlich die Amygdala zuständig. Dieser Prozess ist ein schneller Abgleich des Reizes mit groben Reizmustern zur Kategorisierung als gefährlich oder ungefährlich, was man auch »Quick and Dirty« nennt. Er dient dazu auf Situationen schnell reagieren zu können (z.B. Flucht) und ist fehleranfällig. Die Kategorisierung basiert auf der Grundlage von Erfahrungen, was man auch als eine Art Bauchgefühl beschreiben könnte. Die Amygdala kann man somit als unser emotionales Gedächtnis bezeichnen.
=>Schnelle und unbewusste Entscheidung über eine Situation, was Zeit spart, gerade wenn es gefährlich wird.

 

2. Kognitiver Prozess:

Der zweite Prozess wird auch kognitiver Prozess genannt. Er kontrolliert die beim emotionalen Prozessieren gewonnenen Informationen und ist wesentlich zeitaufwendiger. Dieser Prozess startet am Thalamus und geht weiter über den Präfrontalen Cortex, sowie auf einer Nebenroute über den Hippocampus. Diese Abschnitte regulieren unsere Motivationslage. Außerdem stellen diese Abschnitte unser instinktives Fundament dar, auf dem unsere Gefühle aufbauen. Hierbei gibt es Abstufungen dieser Gefühlslage, welche maßgeblich bestimmen, wie schwach oder stark unsere Gefühle sind. Angst, Ärger, Glück und Trauer aktivieren unterschiedliche Hirnareale. Außerdem werden Gefühle nur bewusst wahrgenommen, wenn Emotionen die Hirnrinde erreichen.

 

Genauer Ablauf des emotionales Prozessieren:

  1. Im limbischen System entstehen Emotionen, wie Wut oder Ärger. Sie entstehen hier zunächst als spontane, noch unbewusste Reaktionen auf bestimmte Reize. Das limbische System umfasst auch den Hypothalamus. Der Hypothalamus hat großen Einfluss auf unsere Emotionen und steht in enger Verbindung zur Hypophyse, unserer wichtigsten Hormondrüse.
    Diese beiden kontrollieren also unsere Neurotransmitter. Hierdurch kann unser Körper blitzartig auf Angriff schalten. Neurotransmitter, wie z.B. Adrenalin, bewirken dabei, dass unser Blutdruck und unser Puls rasant ansteigen, wichtige Organe besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt werden.

  2. Aber auch andere Hormone und Neurotransmitter kommen bei Wut oder Ärger ins Spiel. Noradrenalin bestimmt hierbei ähnlich wie Adrenalin oder auch Dopamin vor allem den Grad von Wachheit und Stärke der Emotion. Auf diese Weise stellt sich unser Körper in wenigen Sekunden auf eine Situation ein. Außerdem sorgt das limbische System dafür, dass unser Ausdruck auch der Emotion entspricht, was sich in Form von Stimmklang, Mimik und Gestik widerspiegelt.
    Dieses Phänomen kennen wir, wenn wir etwas Saures gegessen haben. Man sagt ja sauer macht lustig, da man daraufhin sein Gesicht verziehen muss. Das diente früher vermutlich dazu, andere vor verdorbenen Lebensmitteln zu warnen und diese vor dem Verzehr dieser zu bewahren. Viele Lebensmittel wie zum Beispiel Milch werden nämlich sauer, wenn diese schlecht werden.

  3. in der Großhirnrinde (= Cortex) findet die oberste Stufe bei der Verarbeitung von Emotionen statt. Sie lässt uns Sinnesreize bewusst wahrnehmen und sie ist für kognitive Prozesse, wie Denken und Sprechen zuständig. Eine besondere Rolle spielt hierbei der Frontalcortex. Diesem Frontalcortex haben wir es zu verdanken, dass wir in der Lage sind, eine Emotion gegebenenfalls auch mal zu unterdrücken. Dies möchte ich anhand einer Spinnenphobie verdeutlichen. Bei einer Phobie sind Amygdala und der präfrontale Cortex stark aktiv. Wenn es Patienten schaffen ihre Phobie zu überwinden sind diese, anders als zu erwarten, nicht weniger aktiv. Der präfrontale Cortex arbeitet sogar mehr. Die Phobiker haben also gelernt die Situation anders zu bewerten und die Emotion zu unterdrücken.

 

Emotionale Intelligenz:

Die emotionale Intelligenz setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen

1. Selbstwahrnehmung:

Hierbei muss der Mensch seine Emotionen und Gefühle verstehen und annehmen. Außerdem muss er die Auswirkungen von Verhalten auf andere beleuchten.

2. Selbstregulierung:

Aufgrund der Selbstwahrnehmung muss man seine Gefühle und Emotionen gegebenenfalls unterdrücken und anderen Faktoren unterordnen.

3. Empathie:

Dazu muss man die Gefühlslage anderer erkennen und dementsprechend in Situationen darauf reagieren.

 

Der Umgang mit Emotionen im Wandel im Zeit:

Früher wurden Emotionen eher unterdrückt und versucht auszublenden (z.B. im Wilhelminischen Reich oder zur Zeit des Stalinismus). Emotionen galten eher als eine weibliche Eigenschaft.
Heute versucht man eher stärker auf Emotionen zu "hören" und auf sie einzugehen. Man macht sich immer mehr Gedanken, was im sozialen Miteinander ein großer Vorteil ist. Dies kann sich aber auch negativ auf die Gesundheit von Menschen ausüben, wodurch immer mehr Menschen an Depressionen oder Burnout leiden.