Name: Annika Schmitt, 2023-01
Kurze Definition:
Eine Meningitis bezeichnet eine Entzündung der Hirnhäute, welche überwiegend erregerbedingt ist. Meist entsteht sie durch eine virale Infektion. Sie kann aber auch von Bakterien ausgelöst werden, welches verheerende Folgen mit sich ziehen kann.
Aufbau der Hirnhäute:
Die Hirnhäute bestehen aus drei verschiedenen Hüllen um unser Gehirn. Diese sind wiederum durch Liquor, welcher aus Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit besteht, getrennt. Zudem verlaufen Blutgefäße durch diese Hüllen. Ihre Funktion besteht darin, das Gehirn vor äußeren Einflüssen zu schützen, sowie vor größeren Temperaturschwankungen.
Als erste Hirnhaut lässt sich die äußere Hirnhaut, die Dura Mater nennen, welche in zwei unterschiedlichen Schichten geteilt ist. Die äußere besteht dabei aus Bindegewebe und bildet gleichzeitig die Knochenhaut des Schädelknochens, während die innere eine Epithelschicht ist. Die Knochenhaut, auch Periost genannt ist bis zum jugendlichen Alter noch mit dem Schädelknochen verbunden, wodurch sichergestellt ist, dass sich der Schädel, welcher durch weiche Nähte getrennt ist, sich nicht mehr verformen kann.
Eine weitere Funktion der Dura mater ist außerdem, dass sie das Großhirn vom Kleinhirn trennt, welches durch sogenannte Duplikaturen geschieht. Die Arachnoidea, welche die Mitte der drei Hirnhäute bildet, besitzt keine Gefäße und besteht aus reinem Bindegewebe und stellt die Verbindung zur inneren Hirnhaut Pia mater mithilfe von kleinen Häutchen her. Zudem bildet sie eine Barriere für den Liquorraum, den sie nach außen abdichtet, sodass er über Arachnoidealzotten in das Blut abgegeben werden kann. Die Pia Mater ist direkt mit dem Gehirn verbunden und führt somit die Gefäße und Nerven in das Gehirn hinein.
Quelle Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Meninges-de.svg; by Mysid, original by SEER Development Team, Jmarchn; the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Ursachen:
Meist entstehen Hirnhautentzündungen aufgrund von bakteriellen oder viralen Infektionen. Bei den Bakterien handelt es sich meistens um Pneumokokken oder Meningokokken, welche dann über die Tröpfchen übertragen werden.
Bei Menschen deren Immunsystem schon aufgrund einer HIV-Erkrankung oder auch Krebs geschwächt ist, ist eine höhere Anfälligkeit vorhanden.
Andere Auslöser könnten beispielsweise noch Parasiten, wie der Bandwurm, aber auch Pilzinfektionen oder entzündliche Erkrankungen wie Lupus sein.
Symptome:
Erste Anzeichen einer Meningitis können grippeähnliche Symptome sein, wie Fieber, Gliederschmerzen und/oder Kopfschmerzen. Hinzu kommt oftmals noch eine extreme Nackensteifigkeit, da die Hirnhäute mit Schmerzrezeptoren ausgestattet sind. Die Schmerzen entstehen meist bei Bewegungen mit dem Kopf, da hierbei die Hirn- und Rückenmarkshäute leicht gedehnt werden. Ein weiteres Symptom kann zudem auch Photophobie sein, bei dem der Lidschlussreflex schon bei geringer Helligkeit ausgelöst werden kann.
Bakterielle Infektion:
Bei einer Meningitis, welche von Bakterien ausgelöst worden ist, sind die Symptome meist noch stärker und können in vielen Fällen sogar zum Tod führen, weswegen es von hoher Wichtigkeit ist, rechtzeitig die Hilfe eines Arztes aufzusuchen. Bei einer Infektion mit Meningokokken beispielsweise, kommt zu den Symptomen oftmals noch eine verwaschene Sprache, sowie eine Trübung des Bewusstseins dazu.
Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Blutvergiftung, bzw. Sepsis kommen, wobei der Begriff Vergiftung eher missverständlich ist, da es sich bei einer Sepsis, um eine gestörte Reaktion des Körpers auf den jeweiligen Erreger handelt. Dies geschieht, wenn zu viele Bakterien das Blut des Befallenen „überschwemmen“.
Dazu kann sogar noch das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom auftreten, dies entsteht aufgrund der schädlichen Zuckerketten (Endotoxine), welche sich auf der Oberfläche der Meningokokken befinden. Wenn diese zerfallen, werden diese Zuckerketten, ins Blut befördert und lösen eine Blutgerinnung aus, welche zahlreiche Gefäße verstopft und zudem dafür sorgt, dass die für die Faktoren, welche für die Gerinnung zuständig sind, aufgebraucht werden.
Dies wiederum hat zur Folge, dass es zu starken Blutungen in den Schleimhäuten, sowie inneren Organen kommt. Zunächst sind es oftmals kleine braune Punkte, die zuerst aufgrund von kleinen Einblutungen entstehen. Diese nehmen jedoch immer mehr an Größe zu und können beispielsweise die Nebennieren schädigen, welche folglich keine Hormone mehr produzieren kann. Außerdem kann es zu einem Schockzustand kommen, welcher sich bis zum Koma entwickeln kann.
Untersuchung bei Meningitis:
Um eine Meningitis festzustellen, prüft der Arzt zunächst, ob die Bewegung des Kopfes funktioniert, oder ob der Patient bei der Neigung des Kopfes reflexartig die Beine anziehen, als Reaktion auf die Schmerzen in den Rückenmarkshäuten. Dies bezeichnet man auch als Brudzinski-Zeichen. Ein weiteres Merkmal wäre, wenn der Patient sein Bein nicht gerade ausstrecken kann, auch als Kernig-Zeichen bekannt.
Die nächsten Schritte bestehen dann beispielsweise in der Entnahme von Nervenwasser, bei welcher mit einer Nadel etwas Liquor aus dem Rückenmark entnommen und dann auf die Erreger geprüft wird. Davor sollte jedoch auch eine Computertomografie durchgeführt werden, um den Hirndruck zu messen, da bei einen erhöhten Hirndruck keine Liquorpunktion durchgeführt werden sollte. Zudem wird oftmals auch Blut abgenommen, um den genauen Erreger zu identifizieren und dementsprechend ein wirksames Antibiotikum auszuwählen.
Behandlung:
Oftmals wird für die Behandlung ein Antibiotika verwendet, welches gegen viele verschiedene Bakterien wirksam ist, wie beispielsweise Ampicillin. Dieses beeinträchtigt die Bildung der Zellwand von den Bakterien, indem es an die Enzyme der Bakterien bindet, welche für den Aufbau der Zellwand zuständig sind.
Dadurch können sich die Bakterien dann nicht mehr vermehren und das Immunsystem kann sie abtöten. Jedoch können bei einer Meningitis auch bleibende Folgen entstehen wie beispielsweise Gehörschäden oder auch Beeinträchtigungen der Psyche, wenn die Entzündung auf das Gehirn übertragen wird. Diese können dann meist nicht wieder geheilt werden.
Vorbeugung:
Um eine Meningitis vorzubeugen eignet sich am besten die Impfung gegen Meningokokken. Dies ist vor allem für Kinder wichtig, welche ein noch nicht so ausgereiftes Immunsystem besitzen.