Name: Greta, Sina, 2018-11

Hochmoor im Harz
Typisches Hochmoor (Klicken zum Vergrößern)

Was ist ein Moor?

Das Moor ist ein besonderer Lebensraum, da er den Übergang zwischen festem Land und Wasser darstellt. Ein Moor ist ein sumpfartiges Gelände mit sehr feuchtem Boden. Es ist ein durch die Nässe mit niedrig wachsenden Pflanzen bewachsener Lebensraum. Durch den ständigen Wasserüberschuss durch Niederschläge oder austretenden Mineralbodenwassern ist das Moor ein sauerstoffarmes Ökosystem welches den vollständigen Abbau von Pflanzenresten verhindert. Typischerweise ist der Boden-pH-Wert kleiner als 7, das heißt, Moore haben eine sauren bis stark sauren Boden. Die nicht abgebauten Pflanzenreste nennt man Torf. Durch die Torfablagerung wächst das Moor.

Hochmoor im Harz

Boden des Hochmoors im Querschnitt (klicken zum Vergrößern)

 

Moore können überall auf der Welt entstehen, sofern es genug Wasser gibt und das Klima eine torfbildende Vegetation erlaubt. Ein Moor ist aber kein Sumpf, obwohl es durchaus viele Gemeinsamkeiten gibt. Bei einem Sumpf kann durchaus ein Austrocknen passieren, bei einem Moor hingegen tritt kein Austrocknen auf, da wie oben genannt ständig Wasser im Moor ist.

Hochmoor im Harz (Torfhaus)

Im Hochmoor ist der Boden so feucht und weich, dass Bäume keine Chance haben, größer zu werden

Hochmoor im Harz (Torfhaus)

Torf:

  • Sediment was in Mooren entsteht
  • Bildet sich durch Pflanzenreste
  • Mithilfe des Torfs wächst das Moor
  • Je nach Nährstoffgehalt t im Wasser und somit auch in der Torfbildung unterscheidet man zwischen eutrophen (Nährstoffreichen) und meso- und oligotrophen (mäßig und Nährstoffarmen) Gewässern.

 Hochmoor im Harz (Torfhaus)

Man sieht schön die weißen Blüten des Wollgrases

 

Wo treten Moore auf?

Moore gibt es weltweit. Sie treten vor allem Nordeuropa, Südamerika, Nord- und Südostasien sowie im Amazonas auf. Also praktisch überall dort, wo es feucht genug ist.

Es ist also wichtig für die Entstehung von Mooren, dass genug Wasser vorhanden ist, denn Moore bestehen zum größten Teil aus Wasser. Klimatische Verhältnisse spielen eine Rolle für den Wasserhaushalt einer Landschaft, sowie der Wasserab- und zufluss, Eigenschaften des Untergrundes oder Bodenverhältnisse. In Küstennähe sowie im hohen Gebirge ist das Verhältnis zwischen Niederschlag und Verdunstung positiv. Es fällt dort mehr Regen als verdunsten kann. Ein deutlicher Niederschlagsüberschuss beeinflusst Moorbildungen günstig.

Hochmoor im Harz (Torfhaus)

Im feuchten Boden bilden sich "Kolke", feuchte und nasse Becken

 

Der Aufbau eines Moores

Entstehung und Entstehungsdauer eines Moores

Neben dem Wasser sind für die Entstehung und das Weiterbestehen von Mooren weitere Faktoren wichtig:

Moore sind Anhäufungen von Pflanzenresten. Die abgestorbenen Pflanzen werden aufeinander gepresst und können sich wegen des fehlenden Sauerstoffes nicht vollständig zersetzen. So entsteht der sogenannte Torf. Sie bauen sich aus unterschiedlichen Torfschichten auf.
Nach dem Ende der letzten Eiszeit begann in weiten Gebieten die Moorbildung. In dieser Periode fielen sehr viele Niederschläge. Dadurch, dass die Eispanzer schmolzen, wurde weiteres Wasser freigesetzt. Der Grundwasserspiegel stieg, zahlreiche Täler, Senken und Niederungen wurden überflutet. So veränderte sich die Vegetation: es wuchsen mehr und mehr feuchtigkeitsliebende Pflanzen, wie zum Beispiel Torfmoose. Dort, wo die Pflanzen auch nach ihrem Absterben nicht abgebaut werden konnten, bildeten sich Moore. Ein weiterer Grund für Moorentstehung ist, dass die Stoffproduktion der Pflanzen größer ist als ihr Abbau.
Moore brauchen sehr lange um zum Entstehen und zu Wachsen. Ein Moor wächst ca. 1 Millimeter pro Jahr deswegen sind die meisten Moore schon tausende von Jahren alt.

Hochmoor-Panorama Torhaus

Hochmoor Panoramafoto (klicken zum Vergrößern)

 

Hochmoor und Niedermoor/ Flachmoor (Tiefmoor)

Das Hochmoor:

Ein Hochmoor ist ein Gewässer, bei dem fast ständiger Wasserüberschuss herrscht. Das Wasser ist vor allem Regenwasser. Das Hochmoor kann sehr viel Wasser speichern und wiegt somit mit Inhalt das Vielfache seines Trockengewichts. Es besteht zu fast 90% aus Wasser und ist vergleichbar mit einem vollgesaugten Schwamm. Das Hochmoor ist an den nährstoffarmen Boden angepasst und entwickelt zudem auch noch ein sogenanntes saures Milleu, das heißt der pH-Wert des Bodens ist <7. Dies schützt einerseits das Hochmoor und ist andererseits auch für die besonderen ökologischen Bedingungen verantwortlich.
Aus diesem Grund ist das Hochmoor ein einzigartiges Gebilde in der Pflanzenwelt. Im Hochmoor gibt es nur sehr wenige Pflanzen- sowie Sträucharten, die mit dem sauren Boden zurechtkommen. Größere Pflanzen können erst in Bereichen auftreten,die einen festeren und weniger sauren Boden haben.
Durch den Wasseraufbau im Moor können auf der Oberfläche nur wenige Pflanzen komplett verrotten, deshalb entsteht Torf. Ein Hochmoor kann in einem ausgeglichenen Klima entstehen, bei dem der Niederschlag höher ist, als die Verdunstung. Es dauert sehr lange bis ein Hochmoor sich entwickelt. Bei einem schnellen Prozess kann es bis zu Jahrhunderten dauern.


Rundblättrige Sonnentau

Eine typische Pflanze im Hochmoor ist der Rundblättrige Sonnentau

Das Niedermoor/ Flachmoor/ Tiefmoor:

Das Niedermoor auch Flachmoor genannt trägt den Namen „Nieder“, da man sich an der Erscheinungsform orientiert. Im Vergleich zu einem Hochmoor ist ein Niedermoor viel abgeflachter und wie gesagt niedriger als das Hochmoor, da das Hochmoor eine Wölbung nach oben hat, das Flachmoor hingegen flach ist und Schematisch senkrecht dargelegt wird. Zudem muss es aber nicht nur senkrecht sein, sondern kann auch schlüsselförmig gebildet werden.

Heutzutage wird der Ausdruck Flachmoor nicht mehr so oft verwendet, da man es früher als Verdeutlichung zum Gegensatz des  Hochmoores nutze. Ein Niedermoor entsteht meist bei der sogenannten Verlandung von Gewässern, in Quellbereichen, unter dem Einfluss von Grundwasseranstieg  oder zum Beispiel in Gebieten, welche kesselförmig gebildet sind, in denen sich das Wasser anstauen und vermehren kann. Niedermoore treten auch in Gebieten auf, welche nah an Gewässern wie beispielsweise Flüssen liegen, da es dort durchaus zu Überflutungen kommen kann. Das Wasser, welches für die Bildung der Niedermoore nötig ist, sollte die Voraussetzung haben, dass es reich an löslichen Stoffen ist, welche von dem Mineralboden abgelöst sind. Daran wird erkennbar, dass wieder der Boden wichtig ist, da dieser auch ausschlaggebend für die Torfbildung ist.

Eigenschaften und Nutzungszweck/Schutz von Mooren:

Bereits im 17. Jahrhundert wurde das Torf der Moore von Menschen abgebaut, um Ackerland zu gewinnen und den Torf als Heizmittel zu nutzen. Bis zum 20. Jahrhundert wurden Moore zerstört und sie werden immer noch zerstört, obwohl sie ein sehr wichtiges Ökosystem sind.
Moore schützen vor dem Klimawandel, da sie viel Kohlenstoffdioxid binden. Sie dienen ebenfalls dem Grundwasserschutz. Außerdem stehen Moore für Artenreichtum für Pflanzen und Tiere, denn sie vertreten ein großes Ökosystem. Es ist wichtig die Moore zu schützen, denn damit schützen wir auch unsere Welt.

Pflanzen- und Tierarten im Moor/Flora:

Pflanzenarten im Moor (Flora):

Die bedeutendste Pflanzenart ist das Moormoos:

Moormoos mit Wollgras 

Moormoos mit Wollgras

Hier zu sehen ist eine Torfmoosdecke. Diese ist zu sehen, wenn man an einem Moor vorbeiläuft. Das Torfmoos ist ein wichtiger Bestandteil zur Bildung eines Moores. Wie man auf dem Bild erkennen kann, hat das Torfmoos grüne Blattzellen. Dazu hat das Moos auch noch weitere Speicherzellen die Wasser, wie das Moor auch, wie ein Schwamm selbst im abgestorbenen Zustand  aufnehmen. Ein Blättchen kann ebenso das Vielfache an Wasser tragen, als es eigentlich wiegt. Das Torfmoos ist verantwortlich für die Versauerung im Moor und nutzt dies zu seinem eigenen Vorteil und vertreibt zudem ihre natürlichen Feinde. Pro Jahr wächst die Pflanze 1- 30cm, vetorft dennoch nur wenige Millimeter. Dies erklärt, warum ein Moor zum einen Teil so langsam wächst. Das Torfmoos ist im Gegensatz zu anderen Pflanzen ein „Spezialist“ im Moor, da es die Vertorfung selbst einteilen kann. Andere Pflanzen im Moor müssen sich den Bedingungen anpassen.

Des Weiteren, gibt es im Moor fleischfressende Pflanzen, die Insekten fressen. Dies hilft dem Moor weitere Mineralsalze aufzunehmen. Als Beispiel gibt es den rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia ). Diese lockt mit einer süß klebrigen Substanz und dessen Geruch Ameisen an. Nachdem das Insekt dann an der Pflanze hängt, bleibt es kleben und löst einen Bewegungsreiz bei der Pflanze aus. Diese rollt dann das Tier ein und verdaut es.

Rundblättrige Sonnentau

Der Rundblättrige Sonnentau

Rundblättrige Sonnentau

Generell ist es aber so, dass es meistens Moormoose gibt. Bei Niedermooren können aber auch überschwemmte Wiesen und nasse Wälder auftreten, sofern man dies so nennen kann, da es hauptsächlich Hölzerchen und Äste sind, da nach unten hin aber wieder absterben. Die kleinen Hölzerchen mit Blättchen stehen dicht nebeneinander und stützen sich somit.

Weitere Moorpflanzen :
Moosbeere

Moosbeere mit Moormoos

Moosbeere

Moosbeere

 

Auffällig ist auch die dunkle Krähenbeere, die an die Heidelbeere (Blaubeere) erinnert, aber viel seltener ist und anders schmeckt:

Krähenbeere

Krähenbeere

 

 

Zwergbirke

Die Zwergbirke

 

Tierarten im Moor (Fauna):

Die Artenvielfalt im Moor ist sehr gering, da Tiere wie Fische, Krabben oder Muscheln und noch andere wasserlebende Tiere nicht in einem Moor überleben könnten, da es zum einen zu sauer oder der Calciumbedarf der Tiere nicht gedeckt wäre. Dennoch können viele Spinnen und Insekten sehr gut in Moorbereichen leben, wie zum Beispiel viele Libellen, Käfer und Schmetterlinge. Gerade Libellen suchen feuchte Gebiete also Hoch- und Tiefmoore auf. Zudem gibt es auch Lebewesen, welche im Moor leben, da sie an die ökologischen Bedingungen des Moores gebunden sind und es für sie am bestem ist dort zu leben ist. Für diese stark angepassten Tiere ist es der einzige Lebensraum, in dem sie leben können.

 

Der Blaue Moorfrosch:

Innerhalb der Paarungszeit kann man etwas Besonderes im Moor beobachten, da das Männchen des Moorfrosches sich nach der Paarung für eine kurze Zeit blau färbt. Es versucht somit innerhalb von wenigen Tagen im Laichgebiet den Weibchen zu imponieren und verfärbt seinen Körper in ein intensives Blau. Im normalen Zustand sieht ein Moorfrosch eher unauffällig aus.

Infos zum Moorfrosch:
  • wird bis zu 7 cm groß
  • Männchen verfärben sich in der Laichzeit wenige Tage in ein intensives Blau
  • Im normalen Zustand ist die Oberseite meist hellbraun bis dunkelbraun gefärbt.
  • Meist verläuft über den Rücken ein helles Längsband/ dunkel gesäumt
  • schlanker Körper
  • Schnauze kurz und spitz
  • Die Verbreitung geht hauptsächlich von Europa aus, zieht sich aber dennoch bis nach Osteuropa
  • In Deutschland gibt es den Moorfrosch immer wieder verteilt, es ist dennoch durchaus an stellen vor dem Aussterben bedroht

Fleischfressende Pflanze: Sonnentau 

Fleischfressende Pflanze: Sonnentau

 

Viele weitere Fotos aus den harzer Hochmooren.

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