Namen:
Martin Wall, 2016-06
Marshall-Plan und ERP
Inhalt des Marshallplans
-finanzielle Förderung der „Wiederherstellung gesunder wirtschaftlicher Verhältnisse in der Welt“
-> nötig für polit. Stabilität und sicheren Frieden
-Heilkur statt Linderung
-von Europäern selbst zu gestalten
Adressat: Jede europäische Regierung, die bereit ist am Wiederaufbau zu helfen (Osteuropa)
(Außer UdSSR, da sie den Wiederaufbau der anderen Staaten hemmen)
ERP:
- Vierjahresplan, Umfang 12,4 Mrd. Dollar
-April 1948 von Truman durch Kongress verabschiedet
-Verteilung der Mittel durch „Organisation für wirtschaftl. Zusammenarbeit in Europa“ (OEEC)
Adressat: -Westeuropäer (SU zog sich zurück und Verbot Satellitenstaaten die Teilnahme)
Ziel des Marshallplans:
-Welthandel ankurbeln, neue Absatzmärkte schaffen
-Weltmachstellung sichern und ausbauen
-Ausbreitung des Kommunismus in Europa durch wirtschaftlichen und politischen
Wiederaufbau und Aufrüstung eindämmen (Containmentpolitik)
NATO (1949) und Warschauer Pakt (1951-1991) institutionalisieren die Bipolarität, beruhen auf Abschreckungspolitik
Ähneln sich in der Zielsetzung (Verteidigungsbündnis, Sicherheit, Demokratie, Frieden), jedoch unter ideologisch differenzierter Auffassung
Politischer Wiederaufbau Deutschlands
Ausgangslage:
-Beschlüsse von Jalta (4 Zonen; Alliierter Kontrollrat)
-Beschlüsse von Potsdam (4D’s; wirtschaftl. Einheit)
In der SBZ |
in den Westzonen |
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Ziel |
-Umgestaltung der SBZ nach sowjetischem Muster |
-Aufbau einer dt. Verwaltung -Demokratisierung nach westlichem Vorbild |
Mittel |
-Ausbildung von deutschen Funktionären während des Krieges -Unterstützung und Kontrolle durch die SMAD -Besetzung von Schlüsselpositionen mit Funktionären -Wahrung des demokratischen Anscheins (Zulassung von Parteigründungen) -Ab mitte 1945: einseitige Förderung der KPD; Gründung der SED 1946; Gründung des antifaschistisch demokratischen Blocks (Juli 1945) |
-Gestattung von Länderregierungen mit provisorischer Regierungen aus Vertrauenspersonen -Zulassung von Parteigründungen -freie Kommunal- und Landtagswahlen -Pressefreiheit -aber: ständige Kontrolle durch die Militärbehörden ("Demokratur") |
Wirtschaftlicher Wiederaufbau Deutschlands
SBZ |
WBZ |
-Reparationsforderungen von Potsdam umfassend umgesetzt -Bodenreform -Zentralverwaltungswirtschaft (Mangel) |
-Marshall-Plan -Bildung der Bizone (1.1.1947), Trizone (1949) -Währungsreform 1948 -soziale Marktwirtschaft
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Gründung der Bizone
Ziel der amerikanischen Besatzungspolitik ab 1946 (Byrnes-Rede):
-Produktionsfähigkeit Deutschlands durch wirtschaftliche Einigung
-> Juli 1946: Vorschlag des amerikanischen Gouverneurs zur wirtschaftlichen Vereinigung der BZ
-> Russland lehnt ab, Frankreich lehnt vorerst ab, GB stimmt zu
-> Gründung des „Vereinigten Wirtschaftsgebietes (Bizone zum 1.1.1947)
-> 25.06.1947 konstitutionalisiert sich der Frankfurter WR als organ. Ausgestaltung der Bizone
Währungsreform in Deutschland 1948
20.06.1948: Währungsreform in den Westzonen |
4.06.1948: Währungsreform in der SBZ |
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Inhalt |
-deutsche Mark gegen RM -von Militärregierungen durchgeführt |
-Mark gegen RM -von der sowjetischen SMAD durchgeführt |
Gründe |
-zurückgestaute Inflation -gescheiterte Gespräche über eine gemeinsame Reform -Bedarf einer stabilen Währung zum Aufbau (ERP) |
-Reaktion auf Währungsreform in den Westzonen |
Folgen |
-Aufhebung der Rationierungen -Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs (Wirtschaftswunder) => soziale Marktwirtschaft |
-keine Aufhebung der Rationierungen - kein Wirtschaftswunder => sozialistische Planwirtschaft |
Gründung der beiden deutschen Staaten
Londoner Sechsmächtekonferenzen von Februar bis Juni 1948, Scheitern der AM
Westzonen |
SBZ |
-Juli 1948: Frankfurter Dokumente (Angebot der Besatzer zur Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung zur Gründung eines Teilsouveränen deutschen Staates -Ministerpräsidenten: Forderung eines provisorischen Verfassungscharakters zur Wahrung der Option einer deutschen Einheit -September 1948 bis Mai 1949: parlamentarischer Rat arbeitet das GG aus, welches am 23.05.1949 in Kraft tritt -August 1949: Wahlen zum 1. Dt. Bundestag > Regierung Adenauer (Souveränität durch „Besatzungsstatut“ eingeschränkt: Alliierte Kontrolle, Einfluss auf Außenhandel/Diplomatie/Entmilitarisierung/ Industrie/Reparationen) |
-seit Ende 1947: Volkskongresse auf Initiative der SED als deutschlandpolitisches Forum -März 1948: aus Protest verlässt die UdSSR den AKR -Auf dem 2. Volkskongress im März 1948: Wahl des 1. Dt. Volksrates als gesamtdeutsche Vertretung (300/100), welcher einen Verfassungsentwurf (basierend auf Vorschlag der SED) ausarbeiten soll -Auf dem 3. Volkskongress (Okt.) wurde der Verfassungsentwurf bestätigt und der 2. Volksrat gewählt, welcher sich als provisorische Volkskammer der DDR am 7.Oktober 1948 konstitutionalisierte |
Westorientierung Adenauers
Ausgangssituation nach der Staatsgründung der BRD:
-Angst vor Stalins Expansionismus („Gespenst des Kommunismus)
-Containment-Politik: militärische Präsenz + ERP
-Besatzungsstatut
Ziel:
-Primat der vollständigen Wiederherstellung der staatlichen Souveränität
-langfristig Wiedervereinigung infolge eines einseitigen Wirtschaftsaufschwungs (Magnet)
Mittel:
-Versöhnung und Kooperation mit den Besatzern
-Integration (Westbindung) zugleich Politik der Stärke gegenüber SU
Folgen:
-Petersberger Abkommen (Januar 1949/Zuspruch von mehr Freiheiten; Beitrittsrecht
zu internationalen Organisationen)
-Aufhebung des Besatzungsstatuts durch Pariser Verträge 1955
-„Deutschlandvertrag“ (Deutschland wird bis auf wenige Ausnahmen souverän)