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Über Coronaviren

Coronaviren (Coronaviridae) sind eine Gruppe von ähnlichen Viren, die durch ihre Zelloberfläche auffallen. Sie werden zu einer sogenannten "Virusfamilie" zusammengefasst. Sie sind allesamt RNA-Viren.

Erste Coronaviren wurden von June Almeida 1966 entdeckt. Die Proteine der Oberfläche wirkten bei elektronenmikroskopischen Aufnahmen auf sie wie eine Krone, so dass man sie Coronaviren nannte.
Heute kennt man viele verschiedene Coronaviren. Man findet sie bei Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien. Sie alle lösen bei ihren Wirten Krankheiten aus, die sich allerdings stark unterscheiden: von Infektionen wie Erkältungen oder Grippen, bis hin zu SARS (Severe acute respiratory syndrome) können sie unterschiedlich gefährlich sein.
Einige Coronaviren können sogar mehrere Arten infizieren.

Bei Menschen kennt man bisher sieben pathogene (krankheitsauslösende) Coronaviren. Die bekanntesten sind:

  • SARS-CoV (severe acute respiratory syndrome coronavirus 1), wird heute auch SARS-CoV-1 genannt. Schwerer Ausbruch mit Pandemie 2002-2003
  • MERS-CoV (Middle East respiratory syndrome coronavirus), Ausbruch mit Epidemie 2012
  • SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2), schwerer Ausbruch 2019, weltweite Pandemie

Weitere Coronaviren sind HCoV-HKU1, HCoV-OC43, HCoV-NL63 und HCoV-229E. Diese Viren lösen bei Menschen ca. 5–30 % aller Atemwegserkrankungen aus (Rhinitis, Konjunktivitis, Pharyngitis, selten Laryngitis) sowie Mittelohrentzündungen.

Stammbaum der Coronaviren

Stammbaum der Coronaviren

Stammbaum der Coronaviren
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Quelle Bild: CC-BY-SA 3.0 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia; https://de.wikipedia.org/wiki/Coronaviridae

 

Besonderheiten der Coronaviren

  • Coronaviren sind ca. 60 - 160 nm groß
  • Sie besitzen eine Virushülle mit Oberflächenproteinen, die ca. 20 nm nach außen ragen. Diese werden auch Spikes genannt.
  • Die Spikes sind Glycoproteine, sie dienen dem Erkennen und dem Andocken an die Zielzellen.
  • Weitere Oberflächenproteine sind: kleinere Envelope-Proteine, (gelegentlich) Hämagglutin-Esterase-Proteine und das nach innen (!) gerichtete M-Protein (=Matrix-Protein).
  • Coronaviren haben wie sehr viele Viren im Inneren ein ikosaedrisches Kapsid, in dem sich das Erbgut, eine einzelsträngige RNA, befindet.
  • Die virale RNA der Coronaviren ist je nach Typ 27600 - 31000 Nukleotide lang (mehr hat keine andere Virenart!)
  • Am 5'-Ende der viralen RNA befinden sich eine 5'-Cap-Struktur. Am 3'-Ende befindet sich eine Poly(A)-Schwanz. Somit kann diese RNA direkt in Eukaryotenribosomen exprimiert werden (=abgelesen und bearbeitet)
  • Andere RNA-Virenfamilien, wie zum Beispiel Retroviren (u.a. HIV) haben eine viel höhere Mutationsrate. Diese Viren verändern sich viel schneller als Coronaviren. Coronaviren sind da eher konservativer, d.h. sie haben eine recht hohe genetische Stabilität. Dafür verantwortlich sind bei Coronaviren die 3'-5'-Exoribonuklease-Funktion des Proteins "NSP-14".

 

Zusatzinformationen:

 

Weiter geht es im zweiten Artikel zu Coronaviren und Sars-Covid2:

  1. SARS-CoV-2: Informationen über Coronaviren (1/4)
  2. SARS-CoV-2: Das Corona-Virus "SARS-CoV-2" und seine Vermehrung (2/4)
  3. SARS-CoV-2: Die Viruserkrankung COVID-19 (3/4)
  4. SARS-CoV-2: Wie funktioniert die mRNA-Impfung? (4/4)