Name: Sush Lehmann
Pilze
Pilze bilden eine der vier Lebewesen-Gruppen auf der Erde. Sie zählen zusammen mit den Tieren und Pflanzen zu den Eukaryoten, d.h. sie enthalten den als Merkmal erforderlichen Zellkern. Aufgrund der ebenfalls vorhandenen Zellwand hielt man Pilze lange Zeit für Pflanzenarten. Da aber später vergeblich das typische, zur Photosynthese notwendige Chlorophyll gesucht wurde, hat sich diese Theorie als falsch erwiesen.
Pilze betreiben einen eigenen Stoffwechsel: Ein Fäulnisbewohner/ Saprophyt zersetzt totes organisches Bodenmaterial und ein Parasit/Symbiont lebendiges Material, um bestimmte Stoffe für den eigenen Aufbau zu nutzen.
Fortpflanzen können sich einzellige Pilze durch die Zellteilung (sie breiten sich also eigentlich aus), während mehrzellige Pilze als z.B. Höhere Pilze auch selbst gebildete Sporen verteilen, die dann an günstigen Orten aufkeimen.
Höhere Pilze
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Amanita_muscaria_3_vliegenzwammen_op_rij.jpg, Autor: Onderwijsgek, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Netherlands
Das wichtigste Merkmal eines Höheren Pilzes ist der uns Menschen oft als "ganzer Pilz" bekannter Fruchtkörper, bestehend aus Hut/Kappe und Stiel, der aus dem ernährenden Boden herausragt. Tatsache ist aber, dass den eigentlichen Pilz die kaum sichtbare, weil im Boden verankerte Mycel darstellt. Sie ist so gesehen die Wurzel des Pilzes, hier werden Verdauungsenzyme ausgeschieden, welche die bevorzugte Nahrung (Erde, Pflanzen- oder Tierreste etc.) zu Flüssigkeit zersetzen, die der Pilz dann über die Hyphen (viele verflochtene Hyphen=viele verflochtene Pilzfäden=Myzel) aufnehmen kann.
Der Fruchtkörper mit Hut ist dem Pilz nur zur Fortpflanzung da: Die sich an der Kappen-Unterseite befindlichen, teils verschieden geschlechtlichen Sporen werden durch z.B. Windstöße fortgetragen und keimen dann bei günstigen Bedingungen in fruchtbarem Bodenmaterial zu neuen Mycelien aus.
Niedere Pilze
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Verschimmeltes_Brot_2008-12-07.JPG, Autor: Henry Mühlpfordt, GNU Free Documentation License
Niedere Pilze sind meist flächige Gewächse ohne größeren Fruchtkörper, aber dennoch oft aus den für Pilze charakteristischen Gliedern wie Hyphen oder Sporen-bildenden Myceln aufgebaut.
Man unterscheidet bei den niederen Pilzen:
-Mehrzeller wie Schimmelpilze: Schimmelpilze sind niedere, auf organischen Stoffen wachsende Pilze. Ihr Wachstum wird bei Wärme und Feuchtigkeit der Umgebung gefördert. Da kein Fruchtkörper vorhanden, wachsen die Sporen direkt auf den Hyphen der Mycel, deren Struktur teils auch mit bloßem Auge zu erkennen ist. Manche Schimmelpilze leben auch parasitär (d.h. sie beziehen Nutzen von einem Lebewesen, ohne diesem selbst zu nutzen) auf z.B. Bäumen, was dann oft an dunkel gefleckten Blättern sichtbar wird.
-Einzeller wie Hefen: Hefen sind alles andere als "typische Pilze". Ein Pilz besteht aus einer einzigen Zelle, die sich durch vegetative Zellteilung ausbreitet. Der Nachweis der Artenzugehörigkeit besteht überhaupt nur in der Tatsache, dass Hefen anders als Tierzellen eine Zellwand, und anders als Pflanzenzellen keine Chloroplasten besitzen. Hefen können sowohl Schädlinge (Candida albicans in z.B. Verdauungstrakten) als auch Nützlinge (Gärungsmittel bei z.B. Wein-und Bierherstellung) sein.
Pilzerkrankungen bei Menschen
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mykose2.jpg, Author: Klaus D. Peter, Gummersbach, Germany
Creative Commons Attribution 3.0 Germany
Pilzerkrankungen bei Menschen werden auch Mykosen genannt. Das sind parasitäre niedere Pilze, die sich auf lebendigem, menschlich-organischem Material ausbreiten und davon leben. Dazu zählen sowohl Fadenpilze/Dermatophyten, die Hyphen auf der Haut bilden (z.B. Fußpilz), als auch Hefen/Sprosspilze (Candidose), die sogar in der Darmflora oder Mundschleimhaut sowie im Vaginalbereich schädigen können. Teils können auch Schimmelpilze den menschlichen Körper besiedeln. Als Gegenmittel wird bekanntlich ein Antimykotikum empfohlen.