Evolution des Menschen - Kulturelle Evolution

Kultur“ (lat. Cultura - Anbau, Pflege, Veredelung) ist nach Ansicht der meisten Sozial - und Geisteswissenschaftler ein auf den Menschen beschränktes und für ihn typisches Phänomen, welches „Wissen, Glauben, Kunst, Moral, Recht, Sitte, Brauch und alle anderen Fähigkeiten und Gewohnheiten umfasst, die der Mensch als Mitglied einer Gesellschaft erworben hat“, wie es der amerikanische Ethnologe Edward TYLOR schon 1871 definierte.

Zwar ist der Kulturbegriff durch Beobachtungen Mitte des 20. Jahrhunderts etwa auch bei Affen anzuwenden, da diese auch gewisse Sitten und Traditionen in ihrer Gesellschaft weitergeben, jedoch beschränken wir uns in unserer Ausarbeitung auf die Humanentwicklung.

 

Allgemeines zur kulturellen Evolution

- Es gibt zahlreiche kulturelle Merkmale, welche in allen menschlichten Kulturen zu beobachten sind, wie etwa die Religion in all ihren Formen, Ausdrucksverhalten (Gestik & Mimik) oder auch das Inzesttabu, welche als transkulturelle Universalien bezeichnet werden. Erklärung bzw. Ursachen hierfür: erfolgreiche Ideen breiten sich durch soziales Lernen weltweit aus (--> Kulturelle Diffusion); Die Konfrontation der Menschen mit ähnlichen Problemen und gleichen Lebensumständen auf der Welt führen zu unabhängigen ähnlichen Lösungen.

- Weltweit gibt es circa 7000 unterschiedliche Sprachen.

- Die Menschen in der Altsteinzeit (ca. 2,4 Mio. Jahre bis 8000 v.Chr.) nutzten intellektuelle Fähigkeiten hauptsächlich zur Bewältigung des Alltagslebens. Es ging schlichtweg um das Überleben des Einzelnen; da der Mensch zugleich eine soziales Wesen ist, ging es aber auch um das Überstehen der Gemeinschaft in schwierigen Zeiten (Nahrungsknappheit, Kälteeinbruch, etc.).

- Der aus Afrika nach Europa kommende Homo Sapiens (um 43000 v.Chr.) scheint die kulturelle Wende eingeleitet zu haben. Seine Existenz ist jedoch schon durch 200 000 Jahre alte fossile Funde in Afrika belegt.

- Es gibt 2,58 Millionen Jahre alte Spuren von Steinwerkzeugen. Diese Funde stellen den Beginn einer Werkzeugkultur dar. (Beim Fundort Schöningen zum Beispiel fand man 400 000 Jahre alte, fein ausgearbeitete Wurfspeere)

- Die ältesten gefundenen Höhlenmalereien in Südfrankreich entstanden vor circa 36000 Jahre (Grotte Chauvet) --> Wissenschaftler deuten dies als „kreative Explosion“ der Humanentwicklung.



Überblick

- Zuerst Bewältigung der Naturmächte durch die Entwicklung von Techniken oder sozialer Organisation wie Arbeitsteilung. Dabei Organisation von zusammenlebenden Menschen in Form von Gesellschaft oder Staat

- Verbesserung des Zusammenlebens in den Punkten Schutz und Mitwirkung des Einzelnen (Rechtsstaat / Demokratie)

- Konflikt- und Kriegsentstehung durch militärische und wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen Gesellschaften und Staaten (Kolonialzeit bzw. Imperialismus)

- Friedenssicherung durch Nationalstaatsbildungen, internationale Verträge oder Gleichgewichtssysteme

- Zeit der Weltkriege, globale Krisen

- Globale Organisationen wie Völkerbund und später die Vereinten Nationen sollten von nun an weitere Auseinandersetzungen möglichst verhindern

 

Altsteinzeit

- Der Beginn der humanen Phase war vor etwa 1,5 bis 1 Millionen Jahren. Diese Phase ist gekennzeichnet durch vorausschauende Herstellung von Werkzeugen und Geräten, Bewahrung und Gebrauch des Feuers sowie durch künstlerische Erzeugnisse.

- Der Eigenweg der menschlichen Evolution beginnt weniger mit einer anatomischen als vielmehr mit einer geistigen Sonderentwicklung. Die Entwicklung zu einem denkenden, sprechenden und kulturschaffenden Wesen wurde erst durch eine umfassende Entwicklung des Gehirns ermöglicht. Die Entwicklung des Gehirns war eine wichtige Voraussetzung zur erfolgreichen Auseinandersetzung mit der Umwelt in Form von Technologie und Kultur.

- Durch Traditionsbildung (einer Weitergabe von erlernten und neu entdeckten Errungenschaften und Erfindungen) kam es zu einem verstärkten Kulturrepertoire. In Zeiten, in denen es noch keine Schrift gab, geschah dies natürlich nur durch mündliches Überliefern und Nachahmung des Anderen.

- Die kulturelle Evolution verlief anfangs äußerst langsam (Faustkeile blieben über 250000 Jahre im Wesentlichen unverändert!). Dies änderte sich maßgeblich erst mit dem Auftreten des Homo Sapiens vor etwa 80 000 Jahren.

- Biologische und kulturelle Evolution haben sich wohl gegenseitig beeinflusst. Durch kulturelle Errungenschaften verlor die natürlich Auslese an Intensität. (Zum Beispiel kamen die Menschen der damaligen Zeit darauf, die Felle ihrer erlegten Beute zu tragen, um sich vor Kälte zu schützen-.somit konnten auch Individuen mit genetischen Abweichungen überleben, die unter anderen Umständen gestorben wären). Da auch diese Personen überlebten kam es zu einer Erweiterung des Genpools. Dies bedeutete eine weitere Befreiung des Menschen von der Abhängigkeit der Natur.

 

- Der Homo erectus hatte einen Körper zum ausdauernden Hetzjäger. Somit hatte er die anatomischen Fähigkeiten zur Jagd auf Beutetiere und war nicht mehr auf Aas angewiesen. Die gemeinsame Jagd und ein Leben in Gruppen begünstigte die Entwicklung von einer Lautsprache. Mehr als 100 000 Jahre lang verfügten Frühmenschen offenbar über ein anatomisch modernes Gehirn, ohne es richtig zu nutzen. Erst der eher zufällige Erwerb der Sprache entfaltete schlagartig die überragenden geistigen Fähigkeiten, die den Menschen vom Rest der Tierwelt abheben.

- Kulturell bedeutsam ist auch die Entwicklung einer sozialen Organisation: So lebten die Menschen damals in kleinen geschlossenen Gruppen, die aber oft nicht mehr als höchstens ein paar Familien umfassten. Man konnte arbeitsteilig den Alltag bewerkstelligen. Während die Frauen oft Beeren sammelten oder Fallen für kleinere Tiere bauten, auf die Kinder aufpassten und Kleidung für den Clan herstellten, gingen die Männer koordiniert auf die Jagd. In dem Zusammenhang ist die vorangegangene Errungenschaft der Sprache als Mittel zur gezielten Kommunikation von enormer Bedeutung. Ein Beispiel dafür ist die Pferdejagd; die Männer kreisten die Tiere geschickt ein und ließen sie oft gezielt in spezielle Grubenfallen laufen oder trieben sie gar Klippen hinunter, um sie leicht und effektiv töten zu können. Somit war der Stamm auf Wochen mit Nahrung versorgt. Nutzbar waren sowohl die Knochen als auch das Fell der Beutetiere. Auch Kranke und Alte konnten von dem Stamm mitversorgt werden. So fand man das Skelett eines Mannes, der mit einer etwa 20 Jahre alten Armverletzung weiterlebte; möglich wurde dies nur durch solidarische Hilfe durch die Gruppe, in der er lebte. Heute weiß man, dass auch Neandertaler eine relativ hoch entwickelte Kultur und Organisation gehabt haben müssen. Sie haben schließlich viel tausend Jahre im rauen Klima Europas erfolgreich überlebt und sich behauptet.

- Nach und nach entwickelte sich auch eine gewisse Begräbniskultur. Beispielsweise fand man in der irakischen Höhle Shamida Blumenbeigaben bei Grabstätten. Auch gefundene Ritzspuren an Schädelknochen deuten auf Begräbnisrituale wie das rituelle Entfernen von Fleischresten am Schädel hin. In den Gräbern fand man sogar Schmuck oder die Waffen von dem jeweiligen gestorbenen Jäger.

- Wichtig war das Aufkommen des Cro-Magnon Menschen vor rund 40 000 Jahren. Dieser Mensch war praktisch ein wahrer Künstler: Er fertigte Plastiken und Gravuren an. Er gebrauchte Malerei und abstrakte Zeichen und scheint auch musiziert zu haben (so fand man in manchen Gräbern gut erhaltene Instrumente wie Flöten aus Holz oder Horn).

 

Jungsteinzeit

- Die Entwicklung von Nomadismus mit Jäger- und Sammlerkulturen zu sesshafter Gesellschaft mit Landwirtschaft und gezähmten Tieren und Pflanzen geschah in der Jungsteinzeit (ca. 8000 – 2300 v.Chr.). Die ersten domestizierten Tiere waren Schaf und Ziege. Diese waren äußerst nützlich, da sie schmackhaftes Fleisch und Milch lieferten. Außerdem konnte man ihre Haut zu Leder verarbeiten und die Wolle zu Kleidung verweben. Einhergehend mit dieser neuen Haltung von Tieren wurden auch neue Techniken wie das Weben und Spinnen erfunden, die durch anfangs primitive Webstühle und andere Hilfsmittel effektiv genutzt werden konnten. Der Hund als domestizierter Wolf wurde schnell zum unermüdlichen Helfer des Menschen, um die Herde zu schützen, beisammen zu halten und vor wilden Tieren zu schützen. Das Rind wurde relativ spät aus dem Ur domestiziert. Man konnte nun aber dessen enorme Kraft nutzen, um beispielsweise den Pflug zu ziehen. Dies steigerte die Produktivität der Felder. Mit dem Pferd erlangte der Mensch eine bis dato nicht möglich gewesene Mobilität. Getreidesorten wie Weizen wurden aus Wildformen nach und nach zu ertragreicheren Pflanzen weitergezüchtet. Der Bau von ersten Getreidesilos konnte das Überleben der Gemeinschaft auch in ertragsschwachen Zeichen sichern. Da der Mensch nun oftmals mehr Zeit zur Verfügung hatte, in der er nicht jagen und sammeln musste, hatte er auch mehr Zeit für innovative Erfindungen. Dies brachte die Menschheit kulturell enorm weiter. Handel und Beziehungen zwischen verschiedenen Dörfern brachte solche Errungenschaften auch in umliegende Gebiete. Erste Erscheinungen von Sesshaftigkeit gab es jedoch schon um 12000 v.Chr. in der Region des Fruchtbaren Halbmondes.

- Der Ackerbau bot eine Grundlage für eine arbeitsteilige Gesellschaft. Die Lebensmittelproduktion und deren Lagerung führten zu Unabhängigkeit von natürlicher Umwelt und ermöglichten ein Bevölkerungswachstum.

- Einhergehend fand eine Spezialisierung verschiedener Bevölkerungsgruppen auf bestimmte Tätigkeiten statt. Nun gab es Hirten, die auf die Herden aufpassten oder Bauern, die die Felder bestellten. Es etablierten sich auch geistige und politische Führungsschichten wie Priester und Stammesoberhäupter.

- Belegen lässt sich auch eine Verbreitung geschliffener Steingeräte (wie z.B. Steinbeile) und eine Ausweitung der Keramik-Gefäßbenutzung (wichtig, um Getreide trocken zu lagern und vor Schädlingen zu schützen).

- Bereits zu dieser Zeit können schon monumentale Tempelanlagen archäologisch nachgewiesen werden. Dies entspricht auch der Tatsache einer enormen kulturellen Weiterentwicklung, einer Verbesserung der verschiedensten Techniken sowie eine Spezialisierung hinsichtlich der verschiedenen speziellen Arbeitsprozesse.

- Sich entwickelnde Naturreligionen hatten vor allem mischgestaltige wie Chimären als Objekte der Verehrung (siehe Foto). Die steinzeitlichen Religionen stellen die frühesten religiösen Formen dar, deren Glaubensinhalte sich jedoch mangels schriftlicher Überlieferungen nur durch archäologische Funde (Gräber, Kunstwerke) erschließen lassen.

 

 

Hochkultur

- Der Anfang der Hochkulturen beginnt mit der Schriftkultur. Erst die Möglichkeit, gefundene Schriften auszuwerten, ermöglicht Historikern genaueres und effektiveres Forschen. Diese Entwicklung geschah zuerst im fruchtbaren Halbmond, der Region von Palästina, Syrien und Mesopotamien. Ein Beispiel dafür sind die Sumerer etwa 2500 v.Chr.. Sie schrieben zuerst Keilschrift auf Tontafeln, aber zunächst in Bilderschrift, erst später entwickelte sich die Silbenschrift. Eine ähnliche Entwicklung fand bei der Entwicklung der Hyroglyphenschrift der Ägypter statt. Die Ägypter hatten eine recht einheitliche Kultur, die durch einen umfangreichen Totenkult mit Pyramiden, Mumien, 

 

Kleinplastiken und mehr gekennzeichnet war. Herausragend waren vor allem ihre architektonischen Meisterleistung und damit verbunden ein hohes Maß an Logistik, um solche Bauwerke zu vollenden. Der Nil als Lebensquelle wurde geschickt mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen genutzt. Um die überschwemmten Gebiete nach einem Nilhochwasser auch weiterhin dem jeweiligen Besitzer zuordnen zu können, haben sich die Ägypter schon die Geometrie zunutze gemacht.

- Es kam zur Entwicklung der abrahamtischen Religionen mit Entstehung des Judentums.

- Auch entstanden andere Hochkulturen wie beispielsweise in Indien die Induskultur um 2800 bis 1800 v.Chr., die bereits Städteplanung, Schrift und Architektur kannte sowie in Südamerika die Kultur von Caral. Die erste europäische Hochkultur war die minoische (um 2000v. Chr. wurde der Tempel von Knossos errichtet).

- Um 4000 bis 3000 v. Chr. errichteten die Sumerer die ersten Städte am Euphrat(heutiger Irak). Gleichzeitig kam es zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum aufgrund besserer Bewässerungstechniken.

- Wichtig auch für unsere heutige Zeit war die Entwicklung der ersten Demokratie in Form der attischen Demokratie mit Perikles als tragenden Staatsmann in der Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus. Zur gleichen Zeit erlebten Kunst, Literatur und Philosophie einen erheblichen Aufschwung und Blüte.

- Mit der späteren Herrschaft der Römer gelangen deren Errungenschaften auch in viele besetzte Gebiete. Es kam zu Straßenbau, Errichtung von Badehäusern und somit zu einer Verbesserung der Hygiene. Bis heute enorm wichtig war der maßgebliche Einfluss der lateinischen Sprache auf andere Sprachen der von den Römern unterworfenen Völker oder denen, die unmittelbar an das römische Imperium angrenzten. Aufgrund dieses Ursprungs nennt man die Sprachen, die einem solchen Einfluss unterlagen, auch romanische Sprachen.

- Ab dem Jahr 284 n.Chr. kam es mit Diokletian zum Übergang zur Spätantike. Neu waren vor allem einer stärkere Zentralisierung, Bürokratisierung sowie der Sieg des Christentums.

- Um 800 waren die wichtigsten kulturellen Zentren für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung Konstantinopel mit 500 000 und Xi’an mit 1-2 Millionen Einwohnern

- In China gab es in vielen Bereichen einen kulturellen Höhepunkt um 600 n.Chr.: Dichtkunst, Malerei, Musik, keramische Produktion erreichten ein außerordentlich hohes Niveau. Auch kam es zur Entwicklung des Buchdrucks sowie zur bahnbrechenden Herstellung von Schießpulver

 

 

Europäisches Mittelalter

- Im Zeitraum ab ca. 500 wurde die griechisch-römische Gesellschaftsordnung um Politik und Kultur im Mittelmeerraum durch christliche Feudalstaaten germanischer, keltischer, slawischer und romanischer Völker abgelöst. Das Römische Imperium zerfiel. Ursachen waren vor allem verwüstende germanische und gotische Völker. Man spricht auch von der Zeit der Völkerwanderungen. Die Stämme flohen besonders vor den raubenden und plündernden Hunnen, einem kriegerischen Reitervolk aus dem Osten. Charakteristika des europäischen Mittelalters waren: eine Ständegesellschaft, mit dem Feudalismus als hierarchisches politisches System, eine gläubige christliche Einstellung in Kunst, Literatur und Wissenschaft, Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache, sowie ein einheitliches (vor allem von der Kirche geprägtes) Weltbild.

- Mit dem Zerfall des Römischen Reiches kam es zu einem enormen Verlust antiken hochkulturellen Wissens im Westen. Praktischer Nachfolger der Römer bezeichneten sich die Byzanthiner, die aus dem Oströmischen Reich hervorgingen. Erst mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 beendete eine traditionsreiche Kultur. Im übrigen Europa kam es zu Handelsverkümmerung und man kehrte zu ländlichen Gemeinschaften zurück. Städte entwickelten sich erst außerordentlich spät. Nicht umsonst spricht man vom "dunklen Mittelalter". Römische Errungenschaften wie Straßen oder Aquadukte zerfielen, die hygienischen Zustände waren oftmals miserabel. Aberglaube herrschte allerorten, Krankheiten und andere Katastrophen legte man "Hexen" oder Randgruppen wie den Juden zur Last. Die ganzen kleinen Fürstentümer und Staaten lagen oft im Krieg; der Partikularismus verhinderte eine schnellere Entwicklung hin in die Moderne. Politische und wirtschaftliche Probleme und Hemmnisse waren die Folge. Das Mittelalter ist auch geprägt von den Kreuzzügen; diese waren strategisch, wirtschaftlich und vor allem religiös motivierte Kriege der Völker des christliche Abendlandes zwischen den Jahren 1095 / 1099 und dem 13. Jahrhundert. Es waren die großen Konflikte zwischen Christentum und Islam. Eine Islamisierung Europas wurde immer wieder abgewehrt (in Spanien, sowie die beiden Belagerungen Wiens).

- Kulturell bedeutsam sind auch die Gründungen erster Universitäten im 11. Jahrhundert in Italien.

- Erst später gelang eine Rückgewinnung der Bedeutung des Handels und zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Aufstieg unabhängiger Stadtstaaten (z.B. Florenz). Kulturelle Zentren lagen vor allem im späten Mittelalter im Süden und dort vor allem in Italien (Rom, Pisa u.a.).

- Es bildeten sich große Königreiche neben dem Heiligem Römischem Reich Deutscher Nationen.

- Die Pest, welche ein großer Einschnitt war, und vor allem im Zeitraum von 1346 – 1352 wütete, kostete circa ein Drittel der europäischen Bevölkerung das Leben.

Pisa: Dom und Turm Pisa, Dom und schiefer Turm

 Pisa - Renaissance

Renaissance

- Ab dem 14. Jahrhundert begann das Interesse für Überlieferungen und Wissenschaft aus der Antike wieder zu steigen. Man studierte antike Werke Platons, Ciceros oder Aristoteles´.

- Die religiös geprägte Kunst des Mittelalters wurde durch da Vinci , Raffael und Michelangelo zur eher weltgewandten Kunst, die nun andere Objekte in sich hatte. Diese Zeit führten perspektivische Malerein und Portraitkunst zu einem neuen Höhepunkt. Viele neue Techniken wurden geschaffen und alles Bereich der Kultur explodierten förmlich. Bauwerke wie der monumentale Petersdom zeugen von dem Fortschritt in der Zeit.


Galileo Galilei


Buchdruck

- Durch geniale Köpfe wie Galileo Galilei gelang eine bedeutender Aufschwung der Naturwissenschaften, den auch die harte Inquistion der Katholischen Kirche auf die Dauer nicht effektiv verhindern konnte.

- Die Weltliteratur wurde durch Werke von Alighieri und Shakespeare geprägt.

- Herausragend für die mediale Entwiklung war die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Guttenberg. Erstmals war es möglich, flexibel eine große Menge an Schriftgut zu erzeugen, die nicht nur religiöse Themen zum Inhalt hatte. Auch dies förderte eine Verbreitung der Wissenschaften und eine schnelle Überlieferung von Informationen. Die Reformation von 1517 wäre ohne diese Efindung kaum so erfolgreich gewesen. Martin Luthers Thesenverbreitung spaltete die Kirche in zwei Konfessionen; in den Protestantismus und Katholizismus.

 

 

Amerika - Kolonialismus

Die Azteken brachten noch im 15. Jahrhundert unter Moctezuma I. Sklaven als Menschenopfer, um ihre Götter zu besänftigen. Aber auch sie hatten eine beachtliche Kultur erschaffen; sie gebrauchten Mathematik zur Berechnung der Himmelskörper und konnten auch riesige Städte und monumentale Tempel errichten. Jedoch hatten sie kein Eisen wie die Europäer zur Verfügung. Die Wiederentdeckung Amerikas durch Christopher Kulombus im Jahr 1492 und seine folgenden Reisen führten zu einer dauerhaften Kolonisierung Amerikas durch eurpäische Seefahrerstaaten wie Portugal und Spanisch. Durch die Errichtung des Vizekönigreichs Neuspanien 1535 folgte die Christianisierung der indigenen Bevölkerung. Die Ureinwohner Amerikas wurden gnadenlos unterjocht und mussten auf den Plantagen der Europäer arbeiten. Die Krankheiten der Europäer rafften sie zu Millionen dahin. Die mächtigen Nationalstaaten aus dem 15. Jahrhundert trieben Erforschung und Eroberung der Welt voran. Folge waren Gründungen von Kolonien und Handelsposten in Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien.

 

 

Revolutionszeit

- Erste Entwicklungsgedanken Mitte des 17. Jahrhunderts von Natur- und Menschenrechten durch den Kampf um das Recht auf religiöse Selbstbestimmung als Folge der Reformation und Gegenreformation aus dem 16. Jahrhundert. Diese sollten im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle spielen.

- Die bald folgende Industrielle Revolution war geprägt durch eine Reihe von Erfindungen ab Mitte des 18. Jahrhunderts, vor allem in der Nutzung nichtmenschlicher Energien und im Textilgewerbe. Anstöße geschahen zuerst in England. Die Textilindustrie schuf als Schlüsselindustrie die Grundlage für ein entstehendes Fabriksystem um maschinelle Verarbeitung, Arbeitsteilung und neue Produktionsformen. Die Erfindung der Dampfmaschine 1769, des Kokshochofens zur Eisenverhüttung und die Eisenbahn, welche zu enormen Transportsteigerungen führte, stellten weitere Meilensteine für eine Steigerung der Produktion auch in anderen Industriezweigen dar.

- Dieser Prozess führte zu einer radikalen Veränderung der traditionellen Lebensformen, welche nicht nur Umstrukturierungen im Wirtschaftsfeld mit sich brachte, sondern auch eine soziale Frage auslöste, welche sich in Proletarisierung und Verelendung wiederspiegelte. Dies mündete in der Bürgerliche Revolution, welche erneut wirtschaftliche und soziale Veränderungen durch Aufgreifen der Menschenrechte in ganz Europa mit sich bringen sollte. Die erste bürgerliche Revolution nach amerikanischem Vorbild ereignete sich bereits 1789 in Frankreich.

 

 

Bahnbrechende und wegweisende Entwicklungen / Erfindungen in der Menschheitsgeschichte

- Feuer --> neue Alternative (z.B. gebratenes Fleisch) --> mehr Zeit da nährstoffreicher --> Höhlenmalerei, Kulturentwicklung

- Sprache --> förderte Kommunikation bei Jagd, geistiger Austausch, gesellschaftliche Wichtigkeit

- Metallgewinnung --> Verbesserung von Werkzeugen und Waffen; Schmuck

- Rad --> Erleichterung im Transport von Gütern

- Schrift --> diente der Traditionsüberlieferung und Verbreitung von Informationen

- Bibel --> religiöse Literatur zur Glaubensverbreitung

- Dreifelderwirtschaft --> verbesserte Agrarnutzung, höhere Produktionsfähigkeit

- Buchdruck (vor allem mit beweglichen Lettern) --> schnellere Verbreitung von Büchern und Flugblättern

- Vordringen in die "Neue Welt" / Welterkundung durch Seefahrt --> Zivilisierung anderer Kulturen

- Politische Entwicklung und Gesellschaftformung (von Feudalismus hin zur Demokratie)

- Telefon (von Philipp Reis) 1863 --> Informationsverbreitung über größere Distanzen

- Ottomotor 1876 --> motorisierter Antrieb von Fahrzeugen

- Glühbirne 1879 --> erste haushaltliche Nutzung der Elektrizität

- Röntgen-Strahlen 1885 --> medizinischer Meilenstein zur Behandlung von Knochenbrüchen

- Automobil 1886

- erstes Kino 1895

- Tonband ~1900

- erste Schallplattenaufnahme 1902

- Flugzeug 1903

- Traktoren ab 1904

- Radio 1904

- Penicillin 1929

- erster eigenständig arbeitender Computer 1941

- Farbfernsehen 1951

- Laser 1953

- ab 1956 erste Industrieroboter

- erster Atomreaktor zur zivilen Nutzung 1956

- Sputnik-Satellit 1957

- Mondlandung 1969

- Handy ab 1979

- Internet 1991

- Soziale Netzwerke (Facebook)

 


 

Quellen

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- Quelle Bild: Public Domain von Wikipediauser "Cro-Magnon peoples" - Thank you!

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- Quelle Bild: Public Domain - Urheber: Holger Hoffmeister

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- Quelle Bild: Public Domain von Wikipediauser "JDuckeck" - Thank you!

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- Quelle Bild: Public Domain von Wikipediauser "Operarius" – Danke!

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- Quelle Bild: Public Domain – unbekannter Urheber

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- Quelle Bild: Public Domain von "Dietegen Guggenbühl" – Danke!

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