Name: Timon Jökel, 12.2015
Nikolaas Tinbergen
* 15.04.1907, Den Haag (Niederlande)
† 21.12.1988, Oxford (Großbritannien)
Der niederländischer Ethologe Nikolaas Tinbergen führte sehr viele Versuche zum Verhalten von Lebewesen durch. Er wurde durch seine Forschungen zu einem der ersten Vertreter der modernen Ethologie. Er arbeitete auch mit Konrad Lorenz zusammen.
Leben & Wirken von Nikolaas Tinbergen
Kindheit
- schulisches Desinteresse
- Begeisterung für die heimische Natur
- Beobachtung des Verhaltens von Stichlingen
Ausbildung, Studium und Universität
- 1932: Abschluss mit Diplom an der Universität Leiden
- Studie über Orientierungsverhalten von Grabwespen
- heiratete Elisabeth Rutten (5 Kinder)
1932-33: Beteiligung an internationaler Polarexpedition
- Konfrontation eines Eskimo-Stamms mit modernen Verhaltensweisen
1935: Professor an der Universität Leiden
- Unterricht von vergleichender Anatomie und dem Verhalten von Tieren
1936: Aufeinandertreffen von Lorenz und Tinbergen in Leiden
- Erweiterung der Erkenntnisse bei gemeinsamen Versuchen in Wien
- Entwicklung einer lebenslangen Freundschaft
1938: USA-Reise; Treffen mit amerikanischen Psychologen
1939-45: Nationalsozialismus; lebte 2 Jahre in deutscher Gefangenschaft
1947: Professor für Zoologie an der Universität Leiden
- globales Interesse an Tinbergens Lehren
1949: Professor in Oxford
- Eröffnung einer neuen Abteilung: Research Department of Animal Behavior
- Verbindung von Verhaltensbiologie und Neurophysiologie
- Eröffnung der Oxford School of Human Sciences
- Übertragung der Verhaltensbiologie auf menschliches Verhalten
1955: Annahme der britischen Staatsbürgerschaft
1965: Erforschung des frühkindlichen Autismus gemeinsam mit seiner Frau
Wissenschaftliche Arbeiten von Nikolaas Tinbergen
- internationale bekannt für seine Freilandversuche
- genaue und akribische Arbeitsweise
- Bestätigung der Thesen von Lorenz
- Interesse an der Ritualisierung und Auslösung von Verhaltensweisen
- kritisch gegenüber Versuchen mit Tieren in Gefangenschaft
4 Erklärungsebenen:
1. proximate causation (Ursache)
2. ultimate function (Zweck)
3. ontogenetic development (Entwicklung des Phänomens)
4. evolutionary development (Entwicklung im Laufe der Evolution)
Bekannte Veröffentlichungen:
1951: The Study of Instinct; erstes Lehrbuch der Verhaltensforschung
1953: Social Behavior in animlas
1958: Curious Naturalists
1965: Animal behavior
1972: Early Childhood Autism – an Ethological Approach
Auszeichnungen:
1962: Mitgliedschaft in der Royal Society
1964: Mitgliedschaft in der Königlichen Niederländische Akademie der Wissenschaften
1973: Vergabe der Ehrendoktorwürde der Universität Edinburgh
1973: Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Medizin und Physiologie zusammen mit Konrad Lorenz und Karl von Frisch „für ihre Entdeckungen zu Organisation und Auslösung von individuellen und sozialen Verhaltensmustern“