Name: Philipp G. 2013

Grundbestandteile des Verhaltens nach Lorenz:

Bei den Grundelementen des Verhaltens nach Konrad Lorenz unterscheidet man zwischen Reflexen und Erbkoordination. Reflexe sind starre, nicht beeinflussbare Bewegungen, die ständig ablaufen.
Unter Erbkoordination versteht man einen formstarren Bewegungsablauf, der jedoch leicht erkennbare Handlungsweisen beinhaltet. Diese Handlungsweisen  sind artspezifisch, genetisch festgelegt und sehr umweltbeständig. Dabei gibt es zunächst eine Taxiskomponente, die zwar als Bewegung nicht festgelegt ist, jedoch ein Abwarten und eine Handlungsbereitschaft darstellt. Dieser folgt die Endhandlung. Zudem können mehrere Erbkoordinationen aufeinander folgen, an deren Ende mehrere Endhandlungen stehen. Dabei treten beispielsweise bei Balzfolgen doppelte Reaktionsketten auf, wenn eine Handlung eines Männchens eine Antwort eines Weibchens zur Folge hat, die wiederum das Verhalten des Männchens beeinflusst.

Der Unterschied zum Reflex besteht darin, dass der Erbkoordination eine Motivation vorrausgehen muss. Ist keine Handlungsbereitschaft (Motivation) gegeben, findet auch keine Instinkthandlung statt. Damit  Verhalten als Instinktverhalten erkennbar ist, muss es formgleich, stereotyp sowie artspezifisch sein. Zudem muss das Verhalten dieselben Merkmale aufweisen, wenn Tiere ohne Artgenossen aufgewachsenen sind oder sie vorher an der Ausübung der Verhaltensfigur gehindert wurden.

Heutige Definition:

Die Instinkthandlung wird durch Schlüsselreize ausgelöst und ist ein überwiegend angeborener Verhaltensablauf, der sehr starr und formkonstant abläuft. Dieser Verhaltensablauf untergliedert sich in ein Orientierungssegment und eine Bewegungskomponente.

Erbkoordinierte Instinkthandlung am Beispiel der Eirollbewegung der Graugans: 

Wird das Ei (Schlüsselreiz) der Graugans dem Nest entnommen, so wird es von ihr mit der Unterseite ihres Schnabels wieder in das Nest zurückgerollt. Dieser Bewegungsablauf bleibt stets gleich. Die Graugans vollendet diese Handlung auch dann noch, wenn ihr während der Rollbewegung das Ei weggenommen wird. 

Auslösemechanismen:

Auslösemechanismen sind Signale, die genau definierte Verhaltensweisen hervorrufen. Überflüssige Reize werden herausgefiltert und verursachen keine Reaktion. 

 

Drei unterschiedliche Formen von Auslösemechanismen:

AAM – angeborener Auslösemechanismus:

  • Die Reaktion eines Organismus auf einen Reiz ist angeboren und unveränderlich
  • Das Tier muss die Verhaltensweise nicht erst erlernen

EAAM – ergänzter angeborener Auslösemechanismus:

  • Die Reaktion auf einen Reiz ist zwar angeboren, wird aber im Laufe der Entwicklung des Tieres weiter verfeinert

EAM/ EA – erlernter / erworbener Auslösemechanismus:

  • Die Verhaltensweise auf einen Reiz ist nicht angeboren und daher erlernt (Lernen mit Hilfe von Schlüsselreizen)

 

Adaption:

Adaption ist die Abstimmung der Reaktion auf sich wiederholende Reize. Treten Reize öfter auf, so wird die darauf folgende Reaktion immer weiter abgeschwächt, bis sie schließlich ausbleibt


Auslösereize:

Reize, die ein bestimmtes Verhalten auslösen nennte man Auslösereize.  Die Reaktionen können unter Umständen durch eine Summierung der Auslösereize verstärkt werden.


Richtende Reize:

Auslösereize, die zur Orientierung einer Handlung im Raum notwendig sind, nennt man richtende Reize. Auslösevorgänge und richtende Vorgänge werden dabei oft verstärkt.


Hemmende Reize:

Damit Tiere nicht ihren Nachwuchs fressen oder nicht geschlechtsreife Jungtiere von dominierenden Männchen attackiert werden, sind in der Natur hemmende Reize vorhanden.

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