Name: Aisha Bleul
Pablo Picasso (1881-1973)
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In Málaga, Spanien, geboren
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Einziger Sohn der Familie →Zentrum des Haushalts
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Kann zeichnen, bevor er zu sprechen beginnt
→ lernt von seinem Vater (Maler und Zeichenlehrer), der allerdings mäßigen Erfolg hat, weil er fast ausschließlich Tauben malt
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Zieht im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie nach Barcelona
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Dort wird er an der Kunsthochschule angenommen, besucht sofort den Fortgeschrittenen Kurs
→ deutlich ältere Mitschüler, die ihm das Rotlichtmilieu Barcelonas zeigen, welches Picasso inspiriert
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Seine Werke werden von seinen erotischen Gefühlen inspiriert
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1897, mit 16 wird er aufgrund seines herausragenden Talents von seinem Vater nach Madrid geschickt (das „künstlerische Zentrum“ Spaniens)
→ dort fehlt ihm die Lebendigkeit und Moderne Barcelonas -
1898 kehrt er daher zurück nach Barcelona, finanziert sich durch Illustrationen für Zeitschriften und für Jahrmarkts-Plakate
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1900: erste Ausstellung
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Eines seiner Bilder wird für die Weltausstellung in Paris (1900) ausgewählt
→ erste Reise nach Paris: dort hebt er sich seiner Meinung nicht von der Menge ab, was er als Herausforderung sieht
Grafiti in den Straßen Malagas zur Erinnerung an den berühmten Sohn der Stadt
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Werke bekannter Impressionisten hinterlassen bei Picasso einen bleibenden Eindruck, besonders begeistert und inspiriert von Cézanne
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Ständige Begierde nach Neuem
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Stets auf der Suche nach Wettbewerb
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Kennzeichen: emotionale Tiefe
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Der Galerist von Cézanne bietet ihm eine eigene Ausstellung an, weshalb Picasso nach Paris zieht.
→ mehr als die Hälfte seiner Arbeiten wird verkauft
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Blaue Periode: (1901-1904) (ausgelöst durch den Selbstmord seines Freundes)
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Deprimiert (Picasso ist pleite)
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Schwermütige Figurenbilder
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In verschiedenen Blautönen gehalten
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Einsame Frauen
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Melancholische Bildmotive
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Findet eine unverwechselbare eigene Ausdrucksform
→wendet sich seiner ersten Skulptur zu („Sitzende Frau“) -
Fernande Olivier wird seine Geliebte und sein Modell (waren 7 Jahre zusammen, Fernande war Picassos erste Geliebte)
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Rosa Periode (1905-1906)
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Welt des Zirkus, mit Gauklern, Harlekinen und Akrobaten
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Picasso sieht das Leben als Zirkus
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Weiche Rosa und Rottöne
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Erste Radierungen und Kupferstiche entstehen
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Inspiration durch iberische Skulpturen → „iberische Phase“
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Ca. 1906 streift sein sensibler Zeichenduktus ab, der die zarten Gestalten der Rosa und Blauen Periode geprägt hatte, Picasso beginnt, den Stift geradezu ruppig und scheinbar ungelenk zu führen
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Inspiration durch afrikanische Kunst, insbesondere durch afrikanische Masken
→ „Les Demoiselles d’Avignon“ -
Bordellszene; Motiv aus dem Außenseitermilieu
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Leitet seine kubistische Phase ein
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Schockiert durch seine verzerrten und entstellten Formen und Figuren selbst seine Künstlerfreunde
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Radikale Reduktion des Gegenständlichen auf geometrische Strukturen
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Außerdem durch Gemälde Cézannes beeinflusst; Retrospektive zu Ehren von Cézanne
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Überlebensgroße, Aggressivität ausströmende Frauenakte
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Köpfe erinnern an afrikanische Masken
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Scharfkantige, zumeist dreckige, hart anmutende Einzelformen
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Kontrast von warmen und kalten Farben
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Grobe Malweise
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Farblich der „Rosa Periode“ zuzuordnen, Formbehandlung leitet allerdings den Kubismus ein
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Frauenkörper abstoßend und aufregend zugleich → Picasso als Expressionist
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Lernt Braque kennen, zusammen brechen sie mit den alten Regeln der Malerei und werden zu den Begründern des Kubismus
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Kubismus
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Prinzipien der Perspektive werden zerstört
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Höhepunkt in Picassos Werk
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Zersplitterte Formen und Farben
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Picassos Markenzeichen: Darstellung von Köpfen, die in irritierenden Perspektiven abgebildet wurden
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Die ersten „papiers collés“ / Collagen entstehen während des Kubismus; Materialien, wie Holz oder Zeitungen werden in seine Werke eingearbeitet
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Neben den kubistischen Arbeiten zeichnet Picasso auch wieder realistische Porträts
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1912: Skulptur „Gitarre“ → revolutioniert die Einstellung zur Bildhauerei
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Innovativ für die Bildhauerei, wie sein Gemälde „Les Demoiselles“ für die Malerei
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Blechplatten und Drähte
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Ohne Sockel
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Auf Vorderansicht konzipiert
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Allseits bekannter Gegenstand wird in ein Kunstobjekt verwandelt
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Begriff von Bildhauerei wird aufgebrochen → „revolutionärer Akt“
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Picasso bringt entscheidende Neuerungen für die Bildhauerei
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Während des ersten Weltkriegs stirbt seine „große Liebe“ Eva Gouel an Krebs
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Für ein Ballett in Rom entwirft Picasso 1917 das Bühnenbild und die Kostüme
→lernt Olga Koklowa kennen, die er im Jahr darauf heiratet -
Wendet sich während seiner Beziehung zu Olga erneut dem Klassizismus zu (Neoklassizismus)
→antike, mythologische Vorbilder -
Figürliche Szenen von großer Plastizität, streng gebaute Kompositionen
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Im Widerspruch zu den lyrisch zarten Bildern der rosa Periode
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Sein Sohn Paolo kommt zur Welt
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1925: Lernt die Gruppe der Surrealisten kennen
→verzerrte Bilder mit Symbolen der Wut und Qual (gelangweilt von seiner Ehe, da Olga ihm zu anspruchsvoll ist) -
Beteiligt sich mit seinem Werk „Drei Tänzer“ an einer Ausstellung der Surrealisten in Paris
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Bietet ihm die Möglichkeit zur Verschlüsselung psychischer Erfahrungen (siehe oben, Ehe)
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Surrealistische Plastik „metaphorische Re-Konstruktionen der Wirklichkeit“ (1920-1930)
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1927: Lernt Marie-Thérèse Walter kennen (17 Jahre alt), die seine Geliebte und sein Modell wird, fasziniert von ihrer Schönheit, diese Beziehung muss geheim bleiben
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Überträgt die Begierde, die er für sie empfindet in seine Gemälde
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1928/29: Drahtplastiken und die erste Eisenfigur entstehen
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Nimmt die Thematik des Stierkampfes in sein Werk auf
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Nach 8 Jahren fliegt seine Affäre auf; Marie-Theres ist schwanger
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Lernt ein Jahr nach der Geburt seiner Tochter Maya seine zweite Geliebte, die surrealistische Fotografin Dora Maar kennen
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Dora: „Die weinende Frau“
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Picasso kann nur seiner Kunst treu sein
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Bombardement Guernicas (26. April 1937)
→Inspiration für sein Bild im spanischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung 1937
- das Monumentalgemälde „Guernica“ gilt als bekanntestes Kunstwerk des Jahrhunderts
- Symbol der schrecklichen Grausamkeit des Krieges
- den Opfern des Bombardements gewidmet
- Vielfalt an splitterigen Formen, scharfkantig-flächige Formen
- Reduktion der Farbgebung auf Schwarz, Weiß und Grau
- keine mathematisch-perspektivische Konstruktion
- auf dem Boden liegender Krieger hält in der Hand eine Blume: ein zartes Zeichen der Hoffnung
- Mutter hält ihr totes Kind in den Armen: Pietà-Motiv
- „Draußen“ herrscht das Inferno
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Françoise Gilot, Picassos neue Freundin, aus dieser Beziehung gehen zwei Kinder hervor (Claude und Paloma)
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1941: schreibt seine dadaistische Komödie „Wie man Wünsche am Schwanz packt“
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1941: Beitritt zur Kommunistischen Partei Frankreichs
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Françoise wünscht sich ein Kind → Sohn Claude kommt auf die Welt
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1945-49: Neben der Malerei wird die Lithografie zu einem weiteren Ausdrucksmittel, welches seiner spontanen Zeichenweise entgegen kommt
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1949: Picassos Lithografie „Taube“ wird für das Plakat zum Friedenskongress in Frankreich ausgewählt
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Beschäftigt sich mit neuen Techniken wie Keramik
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Rival: Henri Matisse
→ hat Picassos Wunsch schon früher erreicht: such über die aktuelle Kunst hinweg zu setzen -
Neid
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Picasso will beweisen, dass er und nicht Matisse Paris‘ größter und radikalster Maler ist
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1952: Picasso und Matisse unterschreiben einen Friedensaufruf
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1961: zweite Ehefrau: Jacqueline Roque
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1968: Picasso fertigt die zwei großen Radierszenen „Maler und Modell“ sowie „Die Liebenden“
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Picasso hat die gesamte Malerei des 20. Jahrhunderts geprägt
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Wesentlich jüngere Frauen geben Picasso zeitlebens künstlerischen Antrieb und sind Anlass, mit neuen Ausdrucksformen zu experimentieren
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reagiert bei seinen Frauen eifersüchtig
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Als Picasso 1973 stirbt, wird er im Garten seines Schlosses begraben, auf dem Lieblingsberg seines geistigen Vaters Paul Cézanne
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Sein Schaffen ist universal: er vereint klassisches (apollinisches) Formenideal mit dem romantischen/ expressiven (dionyschen)
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Ziel: nicht das „schöne Bild“, sondern die Gestaltung der Realität
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Hauptthema ist immer der Mensch
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Abstrakte, ungegenständliche Kunst lehnt er ab („Abstrakte Kunst ist nichts als peinture“)
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Picasso zerstört endgültig menschliche Schönheit, um wahrhaftig sein zu können; „Zertrümmerung des Schönheitsideals“
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etwa 600 Plastiken