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Madleen Keck, 2019-01
Bei Kontakt mit unschädlichen Stoffen kann es zu einer überempfindlichen Abwehrreaktion des Immunsystems kommen, der Allergie. Diese unschädlichen, harmlosen Stoffe nennt man Allergene. Sie sind oft kleine, gut lösliche Eiweiße, welche man durch Atmung, Nahrung oder durch direkten Kontakt mit der Haut aufnehmen kann.
Man unterscheidet zwischen vier Allergietypen:
Allergietyp 1:
Der erste Allergietyp beschreibt die klassische Allergie und tritt am häufigsten auf. Beim ersten Kontakt mit dem Allergen, wird es durch die T- und B- Lymphozyten vom Immunsystems erkannt. Es werden Antikörper gebildet, meist vom Typ IgE, welche sich an die Mastzellen mit Histamin heften.
Wenn es nun zu einem weiteren Kontakt mit dem Allergen kommt, reagiert dieses mit den zuvor gebildeten Antikörpern. Es folgt die Ausschüttung von Histamin. Histamine rufen die typischen Allergiesymptome hervor, wie zum Beispiel Schwellungen und Rötungen der Haut.
Freisetzung von Histamin
Die von der Allergie verursachten Entzündungen können im Extremfall zu dem sogenannten anaphylaktischen Schock führen. Hierbei fällt der Blutdruck steil ab und innerhalb einer Minute kann der Tod einsetzten. Zum Neutralisieren der Allergie tragen Allergiker eine Spritze mit Adrenalin bei sich.
Allergietyp 2:
Bei dem zweiten Allergietyp bildet das Imunsysytem Antikörper gegen Allergene, welche körpereigene Zellen befallen haben. Im Unterschied zu Typ 1, bei welchem sich die Allergene frei zirkulierend im Körperkreislauf befinden, sind bei Typ 2 Zellen des eigenen Körpers beispielsweise durch Viren befallen oder durch Medikamente strukturell verändert.
Allergietyp 3:
Bei dieser Reaktion kommt es durch die Zusammensetzung von Allergenen und bestimmten Antikörpern zur Bildung von Immunkomplexen. Hierbei sind die Allergene zwar wirkungslos, es können aber trotzdem Entzündungen hervorgerufen werden.
Allergietyp 4:
Bei dem vierten Allergietyp bestehen die Allergene nicht aus Proteinen, wie bei den anderen Allergietypen. Es handelt sich hierbei um eine Substanz, welche sich erst der in Haut mit körpereigenen Proteinen verbindet und so zum Allergen wird.
Mithilfe von Tests kann man die vorliegende Allergie erkennen. Die häufigsten Methoden zur Erkennung von Allergien sind Bluttests und „Pricktests“.
Beim Bluttest werden die Antikörper im Blut gemessen. Bei Allergikern steigt die IgE-Konzentration um das 1.000 bis 10.000 -Fache an.
Oft wird auch der „Pricktest“ durchgeführt, bei welchem verschiedene Allergene auf der Haut (meist auf dem Unterarm) auf allergische Reaktionen getestet werden.
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