Chemie
- Details
- Zugriffe: 24867
Name: Magdalena Schwander, 2015
Voraussetzungen für eine nukleophile Substitution
Kohlenstoff-Atome sind weniger elektronegativ als Halogen-Atome. Aus diesem Grund erfolgt eine ungleiche Ladungsverteilung der C-X-Bindung. Das C-Atom ist positiv und das Halogen-Atom negativ polarisiert.
Nun reagiert das Substrat (als Elektrophil ) mit einem Nucleophil, daher wird diese chemische Reaktion als nucleophile Substitution (SN) bezeichnet. Es gibt zwei SN-Mechanismen. Welcher Mechanismus wahrscheinlicher ist wird von vier Faktoren bestimmt:
- Struktur des Substrats
- Reaktivität und Struktur de Nucleophils
- Natur der Abgangsgruppe
- das verwendete Lösungsmittel
Faustregel: Je stabiler das Carbokation ist (durch +I-Effekte), desto eher ist der SN1 Mechanismus gegenüber dem SN2 Mechanismus begünstigt.
=> tertiäre Alkohole reagieren eher nach SN1, primäre eher nach SN2.
SN1
Ohne Einfluss des Nucleophils wird die Kohlenstoff-Ligand-Bindung (Ligand = Lewis-Base = Elektronenpaar-Donator) heterolytisch gespalten. Durch die Abgabe bildet sich ein Carbokation (a), anschließend reagiert es mit dem Nucleophil und bildet das Substitutionsprodukt (b).
In diesem Mechanismus wird die gesamte Reaktion vom Substrat beeinflusst. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist daher lediglich von der Konzentration des Halogenalkans abhängig => monomolekulare nucleophile Substitution: SN1 .
SN2
Das positiv polarisierte Kohlenstoff-Atom wird von einem Nucleophil angegriffen. Dieser Angriff bewirkt eine heterolytische Spaltung der Kohlenstoff-Ligand-Bindung, bei der der Ligand (X) das Bindungselektronenpaar erhält. Bei dieser Reaktion läuft die Abspaltung und der rückseitige Angriff gleichzeitig ab. Das heißt, dass in der Geschwindigkeit in der das Nucleophil sich bindet, spaltet sich der Ligand.
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist also sowie von der Konzentration des Nucleophils, als auch von der Konzentration des Substrats abhängig =>bimolekulare nucleophile Substitution: SN2.
Reaktion vom Substrat beeinflusst. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist daher lediglich von der Konzentration des Halogenalkans abhängig => monomolekulare nucleophile Substitution: SN1.
Nukeleophile Substitution im Vergleich: SN1 & SN2
(Klicken zum Vergrößern)
Das positiv polarisierte Kohlenstoff-Atom wird von einem Nucleophil angegriffen. Dieser Angriff bewirkt eine heterolytische Spaltung der Kohlenstoff-Ligand-Bindung, bei der der Ligand (X) das Bindungselektronenpaar erhält. Bei dieser Reaktion läuft die Abspaltung und der rückseitige Angriff gleichzeitig ab. Das heißt, dass in der Geschwindigkeit in der das Nucleophil sich bindet, spaltet sich der Ligand.
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist also sowie von der Konzentration des Nucleophils, als auch von der Konzentration des Substrats abhängig =>bimolekulare nucleophile Substitution: SN2.
Bei dieser nukleophilen Substitution (SN2) können Stereoisomere entstehen.
Energiediagramm SN1 & SN2
Quelle Bilder: CC BY-SA 3.0 von Wikipediaauthor Minihaa: http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleophile_Substitution#mediaviewer/File:Reaktionskoordinate_der_SN1-Reaktion.svg
- Organische Chemie: Optische Aktivität
- Organische Chemie: Oxidation und Reduktion von Aldehyden
- Organische Chemie: Oxidation von Alkoholen
- Organische Chemie: Oxidation von Glucose mit Methylenblau (blaues Wunder)
- Organische Chemie: Pektine
- Organische Chemie: Petrochemie
- Organische Chemie: Plexiglas als Kunststoff
- Organische Chemie: Polare und apolare Lösungsmittel und Lösungmitteleigenschaften (!)
- Organische Chemie: Polykondensation von Nylon
- Organische Chemie: Polysaccharide
- Organische Chemie: Propan
- Organische Chemie: Radikalische Substitution
- Organische Chemie: Reaktionsmechanismen der organischen Chemie (Übersicht)
- Organische Chemie: Redoxreaktionen und Oxidationszahlen bei organischen Verbindungen
- Organische Chemie: Saccharose
- Organische Chemie: Schmelz- und Siedebereiche von Fetten und Ölen
- Organische Chemie: Schmelz- und Siedepunkte von Alkanen und Alkenen
- Organische Chemie: Schmerzmittel
- Organische Chemie: Spiegelbildisomerie (Stereoisomerie)
- Organische Chemie: Stärke (Amylose und Amylopektin)
- Organische Chemie: Struktur- und Eigenschaftsbeziehungen bei organischen Kohlenwasserstoffen
- Organische Chemie: Tenside
- Organische Chemie: Titration von Glycin
- Organische Chemie: Typen von Carbonsäuren
- Organische Chemie: Verbrennung von Alkanen und CO2-Emission
- Organische Chemie: Vergleich von Siedepunkten bei Alkanen, Alkanolen, Aldehyden und Carbonsäuren
- Organische Chemie: Verseifung
- Organische Chemie: Viskosität
- Organische Chemie: Was ist Organische Chemie?
- Organische Chemie: Zusammensetzung von Waschmitteln
- Organische Chemie: Zusammensetzung von Waschmitteln und deren Funktion
- Organische Chemie: Zwischenmolekulare Kräfte und Anziehungskräfte zwischen Molekülen
- Physikalische Chemie: Die Grundlagen der Thermodynamik