Chemie
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Name: Johanna Semler, 2021-02
Als mehrwertige Alkohole bezeichnet man alle Alkanole mit mehr als einer OH-Gruppe, besonders aber Alkohole mit mehr als 3 OH-Gruppen. Mehrwertige Alkohole treten häufig in der Natur auf. Ihre Eigenschaften sind abhängig von der Anzahl der Hydroxygruppen.
Faustregel: Je mehr Hydroxidgruppen ein mehrwertiger Alkohol hat, desto süßer schmeckt er. Man nennt sie auch deswegen "Zuckeralkohole".
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Wertigkeit
Anzahl an Hydroxygruppen
Einwertig
1 OH-Gruppe
Zweiwertig
2 OH-Gruppen
Dreiwertig
3 OH-Gruppen
Mehrwertig
< 3 OH-Gruppen
Beispiele für mehrwertige Alkohole:
Glycol (Ethan-1,2-diol)
H H
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O O
| |
H—C—C—H
| |
H H
-> Summenformel: C2H4(OH)2 (zweiwertiger Alkohol)
-> molare Masse: 62,1 g/mol
-> Siedepunkt: 197,8°C und Schmelzpunkt: -15,6°C
-> farblose, süßlich schmeckende, stark hygroskopische (wasseranziehende), viskose (zähflüssige) und giftige Flüssigkeit
-> tödliche Dosis: ca. 1,4 ml/kg Körpergewicht
-> rauschähnliche Zustände bei Diethylenglycol
Verwendung von Glycol:
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Frostschutzmittel, Kühlmittel (Gemisch von Wasser und Glycol 1:1 gefriert erst bei -40°C)
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Enteiser
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Nebelfluid für Nebelmaschinen
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Bestandteil von Liquids für E-Zigaretten
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Herstellung von Kunststoffen, Druck- und Stempelfarben (z.B. Polyester bzw. PET)
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Bremsflüssigkeitszusatz
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Lösungsmittel für bestimmte Farbstoffe
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Desinfektionsmittel
Glycerin (Propan-1,2,3-triol)
H H H
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O O O
| | |
H—C—C—C—H
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H H H
-> Summenformel: C3H5(OH)3 (dreiwertiger Alkohol)
-> molare Masse: 92,1 g/mol
-> Siedepunkt: 290°C und Schmelzpunkt: 17,9°C
-> ungiftige, süß schmeckende, geruchlose, hygroskopische, farblose und klare Flüssigkeit
-> mischbar mit Wasser
-> vorhanden in allen natürlichen Fetten und fetten Ölen, z.B. Pflanzenölen
-> Gewinnung aus Propen, bei der Verseifung von natürlichen Fetten und Ölen zur Gewinnung von Seifen, als Nebenprodukt der Biodieselherstellung sowie durch Fermentation.
Verwendung von Gylcerin
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Zusatzstoff in Kosmetika wie Cremes oder Zahnpasta sowie in Tabak oder Druckfarben (Glycerin spendet Feuchtigkeit)
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Für pharmazeutische Zwecke, Arzneistoff (z.B. Abführmittel)
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Frostschutzmittel
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Produktion von Schäumen
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Nahrungsmittelindustrie (z.B. Getränkeherstellung oder in Kaugummi)
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Kunststoff- und Sprengstoffindustrie (häufig bekannt als „Nitroglycerin“= Dynamit)
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Futtermittel für Wiederkäuer, Schweine und Hühner
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Plattformchemikalie
Sorbit (Hexan-1,2,3,4,5,6-hexol)
H H H H H H
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O O O O O O
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H—C—C—C—C—C—C—H
| | | | | |
H H H H H H
-> Summenformel: C6H8(OH)6 (mehrwertiger Alkohol)
-> molare Masse: 182,2 g/mol
-> Siedepunkt: 296°C und Schmelzpunkt: 95°C
-> sehr leicht löslich in Wasser, fester Aggregatzustand
-> Bestandteil vieler Früchte und in Rosengewächsen (wie z.B. Vogelbeere)
-> hoher Anteil an Sorbit in: Birnen, Pflaumen, Äpfeln, Aprikosen und Pfirsichen
-> industrielle Herstellung erfolgt aus Glucose (Traubenzucker)
-> weißes, kristallines Pulver mit einer Süßkraft von circa 40-60% im Vgl. zu Haushaltszucker
Verwendung von Sorbit
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Zuckerersatz (besonders auch für Diabetikerlebensmittel) in vielen Lebensmitteln-
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Ausgangsstoff für die Gewinnung von Ascorbinsäure (Vitamin C)
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Feuchthaltemittel
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Bestandteil der meisten Zahncremes
Übersicht über die mehrwertigen Alkohole /Alkanole
Übersicht über die mehrwertigen Alkanole
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Aufgaben zu den mehrwertigen Alkoholen/Alkanolen
-------Achtung! Lösung unter der Linie-----
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